Ich nickte. "Ja, bei dir?", fragte ich liebevoll.

"Klar", meinte ich. Dann fügte ich hinzu: "Ich spring nochmal. Du willst wirklich nicht? Ich mach sie dir auch gerne niedriger"

Nun gab ich mir einen Ruck. "Ja, ich springe", entschied ich, "die Höhe ist okay."

"Sicher?", fragte ich erstaunt, "Im Unterricht springst du niedrigere Sachen"

"Warum zweifelst du denn so an mir?", fragte ich gedämpft und traurig. Hätte ich bloß nicht gesagt, dass ich springen will und hätte es einfach gemacht.

"Ich mach mir nur Sorgen", meinte ich.

Sonja sah genervt zu den ebiden hinüber. Was gab es da jetzt zu diskutieren? "Saaam, du bist", quengelte sie.

Ich gab keine Antwort und ließ die Zügel etwas länger. Mein Pferd schnaubte und streckte den Kopf.

"Ich will dir nichts vorschreiben, es war ein Angebot", klang ich jetzt etwas genervt und ließ Gizella antraben. Als ich in ausreichender Entfernung war gab ich die Hilfen zum Galopp. Dass ich nicht ganz bei der Sache war, merkte ich schon beim ersten Sprung. Ich schätzte den Abstand falsch ein und die Stange fiel. Das nervte mich jetzt noch mehr.

Sonja beobachtete die beiden und freute sich als sie merkte, dass etwas nicht stimmte. "Konzentrier dich!", rief sie Sam zu. Aber auch der zweite Sprung haute nicht perfekt hin und Gizella streifte die Stange. Nun wusste Sonja, dass wohl zeimlich sicher etwas vorgefallen war

Ich war traurig darüber, dass Sam einfach so abhaute. Wollte er mich nicht? Interessierte er sich nicht für mich? Ich ließ die Zügel nun ganz lang und streichelte meine Stute. Selbst durch den Handschuh hindurch fühlte ich das angenehme Fell des Tieres, welches nun den Kopf noch weiter vorstreckte. Ich wollte abreiten und das Pferd dann versorgen und auf die Weide lassen.

Ich sah kurz zu Jacqueline hinüber. Sie schien shcon abreiten zu wollen. Also übergab ich Gizella wieder an Sonja und legte die Stangen wieder auf. Ich wollte das Training positiv beenden. Schon bald saß ich wieder auf Gizella und ritt nun zunächst ein paar Volten und Schlangenlinien im Trab, um mich wieder zu konzentrieren.

Sonja beschloss ebenso abzureiten und gesellte sich zu Jacqueline. Dabei beobachtete sie Sam ganz genau. "Und wie liefen deine Übergänge?", fragte sie scheinheilig

Ich sah Sam genau zu. Er schien sich wirklich nicht mehr für mich zu interessieren. Stattdessen sprang er einfach weiter. "Wenn du nicht Tomaten vor den Augen hast, hättest du es selbst sehen können", fuhr ich Sonja böse an.

Dann schließlich galoppierte ich wieder an. Ich blendete die anderen so gut wie möglich aus und konzentrierte mich allein auf Gizella. Der erste Sprung klappte viel besser. Und beim zweiten hatte ich das Gefühl annähernd perfekt gewesen zu sein. Nach dem Sprung bremste ich die Stute langsam ab, bis wir vomGalopp zum Trab und dann in den Schritt fielen. Ich lobte die Stute ausführlich und lächelte glücklich.


"Hey, super", rief Sonja lächelnd zu Sam.

Ich schluckte die Tränen runter, die aus mir rauszubrechen drohten. Ich durchquerte das Viereck und ritt auf der anderen Seite, gleiche Hand, weiter. Ich hoffte, dass mir Sonja nicht folgte.

Ich lächelte kurz zu Sonja: "Danke für die Tipps!" Dann ließ ich auch bei Gizella die Zügel lang und lobte sie nochmal.

Sonja folgte Jacqueline nicht. "Gern",anwortete sie

Ich war verzweifelt. Ich wollte endlich weg von hier! Gott sei Dank mussten die noch die Stangen wegräumen und ich brauchte nicht allzu lange abreiten, da mein Pferd ja nicht so sehr geschwitzt hatte.

"Jacqueline? Hast du es auch gesehen?", freute ich mich weiter. Gizella trottete ruhig vor sich hin

"Ja", antwortete ich laut. Meine Stimme klang wahrscheinlich ein bisschen böse. Nur weg von hier! Maximal noch zwei Runden lange machte ich das mit.

Ob sie immer ncoh sauer war, weil ich ihr angeboten hatte, die Sprünge niedriger zu stellen. Ich warf ihr einen verwirrten Blick zu schwieg nun aber

Die beiden Runden schienen nie zu enden. Doch endlich konnte ich absteigen und das Sattelzeug versorgen. "Tor frei?", fragte ich noch.

Ich blickte Jacqueline noch ein letztes Mal an. Was war denn nun los? Normal wartete sie auf mich. "Ist frei", antwortete ich und schaute sie weiterhin an.

Sonja beobachtete diese Szenerie schon die ganze Zeit gespannt. Sie sagte ebenfall "Ist frei" grinste dabei aber hämisch

Schleunigst schritt ich vom Platz. Sollten die doch ihren Spaß haben. Ich versorgte mein Pferd zwar einigermaßen gründlich, also ich kratzte die Hufe aus, brachte es dann aber schnellstmöglich auf die Weide. Zum Abschied bekam es ein Stück Brot, schließlich tat es mir ein wenig leid. Dann verschwand ich in den Stall. In der Box meines Pferdes würde mich keiner vermuten. Ich sackte in mir zusammen und heulte hemmungslos. Daran, was Sonja und Sam gerade taten, wollte ich gar nicht denken.

Als wir halbwegs fertig waren, räumte ich die Stangen auf, während Sonja die Pferde hielt. Ich grübelte vor mich hin. Sonja fragte mich noch. ob ich stattdessen mit irh ins Kino gehen wollte morgen. "Sonja, ich will nicht mit dir ins Kino", sagte ich daraufhin ernst, woraufhin die Stimmung frostig wurde. Wir versorgen unsere Pferde am Putzplatz, wo Jacqueline schon nicht mehr war. Als unsere Pferde versorgt und auf der Weide waren, suchte ich Jacqueline, fand sie aber weder im Gebäude noch irgendwo draußen. Ich seufzte und hoffte, dass wir bald über alles sprechen konnten. Weil ich in meinem Zimmer nicht mehr länger alleine war, verzog ich mich aufs Dach.

Sonja traff danach auf Melissa, die in den Stall ging. Lautstark erzählte sie wie dämlich diese Jacqueline doch war und dann natürlich auch wie bescheuert Sam war, um ihr so eine Abfuhr zu erteilen

Ich schluchzte noch vor mich hin. Sollte ich Sam nicht doch eine Chance geben? Ich dachte nach. Mein Handy hatte ich bei mir. Ich könnte ihm eine SMS schreiben. Aber nur mit welchem Inhalt? Ich dachte scharf nach. So einfach wollte ich ihm nicht vergeben.

Die beiden Mädchen schimpften noch ein wenig weiter, dann verließen sie den Stall.

ich blieb auf dem dach, sah mir die Aussicht an und dachte nach

Hatte Sam über mich so schlecht geredet? Ich hielt es einfach nicht mehr aus und zog das Handy heraus. "Bin im Stall, müssen reden, wenn du willst", tippte ich. Dann sendete ich die Nachricht. Würde Sam sie sofort lesen? Und wenn ja, würde er kommen?