Ich öffnete die Tür und ging vorsichtig rein. "Hallo...", sagte ich sehr leise zu ihr.

Herr Meier trat hinter Nina ein. Ob ich so tun sollte, als schliefe ich? Da ging die Tür schon wieder auf. "Tag", sagte ein Herrn Meier bekanntes Gesicht. Das war doch der Arzt von Ninas Verletzung. Und nicht der nette... "Guten Tag", grüßte Herr Meier trotzdem höflich.

Ich sah den Arzt nur böse und dann ängstlich an. Wie ich diesen Kerl hasste...

"Lass mich vorbei", knurrte der Arzt und schob Nina unsanft zur Seite. Herr Meier stellte sich instinktiv etwas näher neben Nina und sah den Arzt, so gut es ging, böse an. Ich zitterte. Dieser Arzt tat mir weh. Nun kamen mir entgültig die Tränen. Nicht nur, dass ich mich an fast nichts mehr erinnere, jetzt kommt auch noch dieser Grobian!

Ich wurde auch sofort ganz blass...zu stark erinnerte ich mich an letztes Jahr....bei dem Gedanke daran, tat mir alles weh und Jacqueline tat mir Leid. "S...seien...Sie...äh....bitte etwas netter zu ihr...als zu mir letztes Jahr...", stammelte ich und stellte mich etwas hinter Herr Meier.

(Oh, sie lässt sich sogar beschützen. xD)

Der Arzt knurrte so wie Herr Meier, wenn er ärgerlich ist. "Warum geben Sie Nina hier keine Antwort?", fragte Herr Meier scharf nach. Ich bebte schon fast vor Angst und presste das Kissen mit den Händen gegen meinen Kopf. "Es ist nicht notwendig", meinte der Arzt nun und schlug meine Decke zurück. Ich schluchzte leise auf.

Ich stand auch zitternd da, ich hatte so schon Angst vor dem Kerl obwohl er ja nur an ihr war und nicht an mir.

Der Arzt drehte mich grob herum. Mir rollten die Tränen über die Wangen. "Blutdruck messen", sagte der Arzt. "Bitte heißt das unter gebildeten Leuten", erklärte Herr Meier ruhig. Der Arzt schrie ihn an: "Was bilden Sie sich eigentlich ein? Sie können gehen, wenn Ihnen etwas nicht passt." Ich blieb schweigend und mit finsterer Miene stehen. Ich tat ihm so leid.

Ich sah sie einfach nur an. Ich wusste genau, wie sehr dieser Arzt einem weg tun konnte.

Als der Arzt fertig war, ging er grußlos. Herr Meier trat näher und sah mich an. So mitfühlend. Ich wusste ja, warum ich ihn so mag.

Ich blieb hinten in der Nähe der Tür stehen und sah zu Jacqueline. Ob sie mir böse war? Schließlich hatte sie es teilweise mir zu verdanken, dass sie hier war...

Herr Meier fragte ruhig: "Brauchst du ein Taschentuch?", "Bitte", sagte ich nur schüchtern und nahm das angebotene entgegen. Ich kuschelte mich in meine Decke, nachdem ich mich geschnäuzt hatte.

Ich kam einen Schritt näher und sah sie an. Zu gerne wäre ich kurz mit ihr alleine, ich traute mich aber nicht zu fragen...

"Soll ich dir ein Glas Wasser oder Saft oder sonst was bringen?", fragte Herr Meier fürsorglich. Mir wurde kurz richtig warm ums Herz. "Ja, bitte, Saft", entgegnete ich schüchtern und sah Herrn Meier kurz an. Der Lehrer ging zur Tür. "Dir auch?", fragte er Nina.

"Nein...", sagte ich nur leise und war froh als er raus war. "Wie geht es dir?", fragte ich sie vorsichtig und ging näher an ihr Bett.

"Hm?", fragte Herr Meier scharf.

"Nein...!, sagte ich nochmal.

"So viel zum Thema Höflichkeit, danke ist wohl schon zu viel verlangt", stellte ich im sachlichen Tonfall fest und verließ das Zimmer.

Ich wusste nicht, wass ich antworten sollte. "Weiß ich nicht", meinte ich deswegen schüchtern.

"Es...es tut mir so Leid...", murmelte ich nur.

"Was?", fauchte ich, "ich brauch kein falsches Mitleid." Wieder kamen mir die Tränen. Ich zitterte.

Ich stockte. Wenn sie nicht wollte, dass ich hier war, dann ging ich eben. "Tschüss...", murmelte ich nur und ging zur Tür. Fuhr jetzt eigentlich noch ien Bus`?

So waren die Leute nun mal. Sie konnten einen bemitleiden oder gehen. Kein bisschen Sachlichkeit. Ich war traurig.

Gerade in dem Moment kam Herr Meier mit einem Glas Wasser zur Tür rein und stieß fast mit Nina zusammen.

"Ich..ich fahr mit dem Bus...", sagte ich leise und ging langsam raus.

Herr Meier sah sie schockiert an. "Der fährt in..." Er sah auf die Uhr. "... 2 1/2 Stunden. Was ist los?"

"Ich will nicht hier bleiben...", sagte ich leise und etwas verzweifelt.