"Und ich bin mir sicher, dass du nach ein paar Ausritten mit den Lehrern auch bald mit deinen Freundinnen ausreiten darfst", fügte ich lächelnd hinzu.

"Ich hoffe es... aber ich weiß nicht mit wem ich ausreiten soll... mit Herr Meier will ich nicht... aber er will bestimmt wieder mit, und dann klappt wieder nichts...", sagte ich etwas traurig.

"Auf Turnieren schauen dir doch auch andere Leute zu", meinte ich, "Da kann dir genauso gut Herr Meier zuschauen."

"Ja schon, aber das ist was anders... hier bewertet er mich... und ich reite sein Pferd...", sagte ich. "Und auf Turnieren bin ich abgelenkt... da bekomme ich nichts mehr um mich herum mit..." Ich sah Jaline dabei verunsichert an.

"Dann stell dir vor, der Ausritt ist ein Turnier. Da hat dich die Besitzerin von Bella doch sicher auch bewertet, nicht als Richter, aber eure Leistung. Deine Angst vor Herrn Meier ist etwas, was du dir selbst nur einredest. Herr Meier ist wirklich sehr nett, so streng er auch sein mag", versuchte ich Sophie die Angst zu nehmen.

"Die Besitzerin war fast nie dabei... sie hat mich ganz alleine mit Bella gelassen...", sagte ich leise. "Kann sein, aber er ist halt so streng... da komme ich schlecht mit klar..."

"Mal davon abgesehen kannst du ja auch Frau Chevalier bitten, einen Ausritt mit dir zu machen. Als Reitlehrerin kann sie am besten über deine Reitkünste entscheiden",schlug ich vor.

Ich nickte. "Ja.... werde ich sie demnächst mal fragen... ich weiß auch nicht warum sie das nicht direkt gemacht hat, sondern ich mit Frau Ring und Herr Meier raus musste..."

Ich zuckte mit den Schultern. "Vielleicht viel zu tun?", überlegte ich. Anna war ja meist sehr beschäftigt. Mal davon abgesehen machte sich Herr Meier immer gerne ein Bild seiner Schüler.

"Kann sein... aber ich werde sie mal fragen...", sagte ich und lächelte Jaline wieder etwas an.

"Es hilft immer mit den Leuten zu reden", sagte ich lächelnd. Roxy nahm nun den Kopf von meinem Schoß und reckte die Schnauze in Richtung Sophie, um an ihrem Bein zu schnüffeln.

"Ja das stimmt... fällt mir aber nicht immer so leicht..." ich redete mittlerweile sehr ehrlich mit Jaline und lächelte, als die Hündin ihre Schnauze zu mir Streckte. Vorsichtig hielt ich ihr meine Hand hin.

Ich seufzte, lächelte aber. "Ach Sophie, so viele Dinge im Leben fallen einem nicht leicht. Manchmal muss man all seinen Mut zusammen nehmen und etwas tun, wovor man Angst hat, um das Glück zu finden", meinte ich.

Ich nickte. "Ich weiß...", sagte ich sehr leise. Ich war mir aber gar nicht sicher, ob ich das Ausreiten denn brauchte, immerhin war ich die letzten Jahre fast nie im Gelände gewesen.

Ich überlegte kurz, ob ich Sophie sagen wollte, dass ich für die Lehrer bei Jacqui auch als Erwachsene gegolten hatte, was Ausritte anging. Da entschied ich mich aber dann doch dagegen. Jacqui kannte ich einfach besser. Trotzdem bot ich Sophie folgendes an: "Und falls niemand aus deiner Klasse Lust hat, Pfeffer und ich stehen bestimmt auch mal zu einem Ausritt zur Verfügung. Und wir kennen das Gelände auch schon in- und auswendig." Roxy hatte an Sophies Hand geschnüffelt und wagte sich nun neugierig näher an das Mädchen. Ich beobachtete das Treiben gut, falls Roxy zu aufdringlich fürSophie werden sollte.

"Danke!", sagte ich und lächelte etwas. Wieso war sie eigentlich so nett zu mir? Das kannte ich gar nicht... "Können wir gerne irgendwann mal machen, wenn ich darf..." Als die Hündin näher kam, lächelte ich. Eigentlich mochte ich Hunde nicht so wirklich, aber sie war echt niedlich, weshalb ich sie vorsichtig streichelte.

"Sag Bescheid, wenn sie dich stört", sagte ich mit Blick auf Roxy. Die Australian Shepherd Hündin war sehr menschenbezogen und genoss die vorsichtige Streicheleinheit.

"Alles gut!", versicherte ich Jaline und streichelte die Hündin weiter. Sie gefiel mir.

"Vorsicht man gewöhnt sich schnell an sie", meinte ich lachend, "Und dann ist man ihr verfallen!"

"Ich glaub das ist schon zu spät...", sagte ich und lachte auch. "Und das obwohl ich Hunde noch nie wirklich mochte..."

Ich lächelte: "Ja, ich hab mich auch gleich in sie verguckt, als ich sie kennen gelernt habe."

"Sie ist auch echt süß!", sagte ich und kraulte die Hündin weiter.

"Anfangs hatte ich auch Bedenken, ob es mit ihr un Pfeffer klappt. Aber auch er ist ihr verfallen", erzählte ich.

"Das ist doch gut, wäre auch doof, wenn er sie gar nicht mögen würde...", sagte ich lächelnd.

"Es ist zumindest deutlich leichter für Clément und auch für Roxy, wenn ich sie mitnehmen kann. Schwerer als Pfeffer war Herr Meier zu überzeugen. Aber im Grunde ist er eine gute Seele und mit den richtigen Argumenten kann man ihn wohl von allem überzeugen", erzählte ich. Ich musste etwas grinsen. Ich galt schließlich immer noch als Rektorflüsterin.