Ich war heute wieder mit Roxy auf den Hof gekommen, denn Clément hatte heute wieder einen Termin bei einem Fest. Inzwischen kannte die Hündin den Hof gut. Ich parkte mein Auto und nahm die Hündin an die Leine. Am Rande des Putzplatzes, der bis auf zwei Schüler mit ihren Pferden leer war, band ich die Hündin an. Ich grüßte die beiden und ließ Roxy Platz machen. Dann ging ich Pfeffers Halfter holen, wobei ich feststellte, dass die Halle bereits den ganzen Nachmittag ausgebucht war. Bei dem Wetter auch kein Wunder, außerdem stand nächstes Wochenende ja ein Turnier an. Mir war es ganz recht, denn am Platz würde dadurch nicht so viel bis gar nichts los sein. Ich schritt zur Weide, wo mich Pfeffer gleich begrüßte.

Es war also mal wieder Wochenende und natürlich wollten meine Klassenkameraden eigentlich auch mit mir was machen. Ich sonderte mich aber mal wieder ab und wollte mich lieber alleine mit Johnny beschäftigen. Wie fast jedes Wochenende und auch in der Woche, ging ich also alleine zur Weide um den Schimmelwallach zu holen. "Johnny!", rief ich ihn, als ich zu ihm hin ging und ihm das Halfter auflegte.

Ich wollte gerade das Tor hinter mir schließen, als ich sah, dass eine Schülerin mit ihrem Pony auf der Weide war. Also wartete ich, um ihr das Tor aufzuhalten. Dabei streichelte ich meinen Wallach sanft.

Als ich sah, dass eine junge Frau am Tor zu warten schien, beeilte ich mich mit Johnny dort hin zu kommen. "Danke!", sagte ich zu ihr und lächelte etwas.

Ich schloss das Tor hinter uns und führte Pfeffer nun in Richtung Putzplatz. "Gerne. Ich bin Jaline und du?", fragte ich lächelnd. Nun aus der Nähe kam mir die Schülerin bekannt vor. Sie war allerdings neu und wir hatten uns noch nie unterhalten. Nur aus der Ferne hatte ich sie manchmal gesehen. "Du bist neu hier oder?", fragte ich gleich weiter. Dabei hielt ich aber auch Ausschau nach Roxy, die lag aber weiterhin friedlich beim Putzplatz.

"Sophie...", sagte ich und folgte Jaline mit Johnny. "Ja ich bin seit Anfang November hier..." Noch immer vermisste ich meine Eltern sehr.

"Und wie gefällt es dir hier auf dem Internat?", fragte ich neugierig weiter.

"Es geht bis jetzt...", sagte ich. Mir gefiel die Arbeit mit den Pferden aber der Rest war immer noch sehr viel für mich.
Als wir am Putzplatz ankam, band ich Johnny an.

Ich band Pfeffer am Rand bei Roxy an. "Na du", begrüßte ich die Hündin. Die beiden Schüler von vorhin sattelten gerade ihre Pferde. "Ich fand es ganz am Anfang schwer, mich einzugewöhnen", erzählte ich, "Ich woltle nämlich erst gar nicht aufs Internat. Aber jetzt will ich gar nicht mehr weg, obwohl ich nicht mehr hier sein muss." Ich lachte.

"Ich wollte auch nicht hier her...", sagte ich leise. Die beiden Mädchen die gerade sattelten, waren in meiner Klasse. "Willst du nicht doch mit?", fragten sie mich. "Nein danke...", sagte ich wieder. Ich wollte einfach alleine sein.

Ich ging nun los zur Sattelkammer, um Pfeffers Putzsachen zu holen. Sophie konnte ich später noch antworten, diese unterhielt sich nämlich mit den beiden anderen Mädchen. Nun oder um es genauer zu sagen, sie versuchte, sich nicht mit ihnen zu unterhalten.

Als die beiden dann endlich aufgegeben hatten, ging ich auch in die Sattelkammer und holte den Putzkasten von Johnny. Damit ging ich wieder zu dem Pony zurück.

Als Sophie zurückkam, hatte ich bereits begonnen den Fuchswallach zu striegeln. "Die wenigsten Schüler hier wollten aufs Internat", erzählte ich, "Aber nach einer Weile lernt man es sehr lieben. Es ist wirklich schön hier."

"Ja kann sein...", sagte ich und fing an den Schimmel zu putzen. Camille und Anette trensten und sahen mich wieder an. "Ach komme Sophie, komm doch mit!", sagten sie wieder beide. "Nein... ", sagte ich wieder. Wieso wollten sie das nicht verstehen?

Ich beobachtete das Ganze nun gespannt, während ich Pfeffer mit dem Striegel bearbeitete.

Nach einer Weile zuckte Anette mit den Schultern und sie machten sich auf den Weg. Ich atmete durch und kümmerte mich dann um die Mähne des Schimmels.

"Klassenkameraden?", fragte ich nun nach, als die beiden weg waren.

"Ja... sind beide mit mit in einem Zimmer..:", sagte ich und sah Jaline an. Wer war sie eigentlich? Ich strich Johnny sanft über die Nase und fing an den Schweif zu verlesen

Ich putze nun kurz weiter schweigend mein Pony. "Was machst du heute mit ihm?", wechselte ich das Thema und nickte in Richtung Johnny. Ich war nun fast fertig mit dem Fuchspony.

"Ich weiß es noch gar nicht... eigentlich wollte ich reiten...", sagte ich und kratzte die Hufe aus. Ich wollte eigentlich aber nicht in die halle mit so vielen Leuten.

"Und uneigentlich?", hakte ich nach, lächelte das Mädchen dabei aber an. Ich schnappte mir nun auch noch den Hufkratzer.

"Es sind so viele in der Halle... das mag ich nicht wo wirklich...", sagte ich ehrlich. Ich legte den Hufkratzer in die Putztasche und machte noch den Kopf sauber.

Ich nickte. "Das verstehe ich", antwortete ich, "So geht es mir auch. Ich gehe auf den Platz, da ist bei diesem Wetter nichts los. Aber er ist trocken und mit einer Jacke friert man auch nicht. Komm doch mit!" Dann blickte ich auf Roxy, die immer noch friedlich da lag. "So lange dich Roxy nicht stört, die ich neben dem Platz anbinde", fügte ich lächelnd hinzu.

"Okay, ja dann komme mit..:", sagte ich. "Ich war mit ihm aber noch nie auf dem Platz..." Ich packte alles zusammen und nahm die Putztasche wieder in die Hand um sie weg zu bringen.

"So lange bist du ja auch noch nicht da", meinte ich lachend. Ich nahm nun den Putzkasten auch in die Hand, um dann mit Sophie gemeinsam zur Sattelkammer gehen zu können. "Das Wetter auf Korsika ist im Winter meist mild, von daher bemühe ich mich so lange wie möglich auf den Platz zu gehen, dann habe ich mehr Ruhe", erzählte ich, "Oder ich komme vormittags, wenn die Schüler im Unterricht sind"