"Sie bekam jedoch die Gelegenheit zu merken, dass andere besser reiten als ich", gab ich zu bedenken.

"Deswegen hat sie dich sicher nicht weniger gern", sagte ich

"Meinst du, sie würde mich nicht lieber mögen,wenn ich besser reiten würde?", fragte ich unsicher.

"Ich glaube nicht, dass sie dich deswegen weniger mag. So lange du ihr nicht weh tust", meinte ich, "Was sagt den Frau Chevalier dazu?"

"Schlecht reiten ist ja verbunden mit ihr weh tun", gab ich zu bedenken, "Frau Chevalier? Sie meinte mal, unter ihr ist Julie nicht so brav, aber vielleicht wollte sie mich damit nur beruhigen oder aufbauen oder so."

"Ich finde nicht, dass das automatisch verbunden ist", überlegte ich. Der Bus kam und ich stieg ein. "Aber Frau Chevalier sagt doch normal immer ehrlich, was sie denkt", fügte ich noch an

"Am Zügel ziehen zum Beispiel schon", erklärte ich, "Normalerweise, aber vielleicht nicht mehr, wenn eine total verängstigte Schülerin vor ihr sitzt." Ich folgte Sam und ließ mich auf seinen Schoß fallen.

"Nicht zu viel nachdenken", murmelte ich sanft, "Man findet immer Fehler"

"Frau Chevalier findet immer Fehler", grinste ich und kuschelte mich an Sam. Ich schloss die Augen.

"Vermutlich nimmt sie sich auch selbst beim Reiten auf um ihre Fehler zu finden", grinste ich

"Niemals die des Pferdes", murmelte ich.

"Wir haben vor Weihnachten noch einen Auftritt", wechselte ich nun das Thema, "Also wahrscheinlich zumindest"

"Ja?", fragte ich erstaunt, aber auch aufgeregt, "Wo denn?"

"In der Stadthalle. Da ist eine Art Musikveranstaltung ohne Eintritt. Wir haben uns beworben und sind in der engeren Auswahl", erzählte ich begeistert.

"Und wann ist das Auswahlfinale?", fragte ich nun aufgeregt.

"Ich hoffe, wir bekommen in den nächsten zwei Wochen Bescheid", meinte ich, "Wir wissen gar nicht ob wir darauf schon proben sollen oder nicht"

"Ich empfehle es euch", meinte ich, "Schließlich geht es um etwas."

"Und wenn wir am Ende nur enttäuscht werden?", bedachte ich nun.

"Dann könnt ihr sagen, dass ihr alles versucht habt", meinte ich.

"Möchtest du zum Auftritt kommen?", fragte ich stattdessen. Dann grinste ich: "Du darfst die Band sogar Backstage kennen lernen"

"Wenn es euch gelingt, da reinzukommen, bin ich selbstverständlich dabei", meinte ich aufgeregt, "Wann ist das Fest?"

"An Nikolaus", erzählte ich, "ich würde mich total freuen. Ich habe dich gern bei mir"

"Du hast mich dann ja nur indirekt bei dir", lächelte ich, "Und zum Beglückwünschen."

"Wenn ich weiß, dass du da bist, ist das vollkommen ausreichend", meinte ich lächelnd.

"So nah wie jetzt werde ich dir aber während dem Konzert nicht sein", lächelte ich und küsste Sam.