"Alles klar. danke, du bist die Beste Jacqui", sagte ich ehrlich. Ich eilte zur Sattelkammer.

Jalines Worte taten mir gut. "Du erst, Jaline", erwiderte ich. Ich begegnete Sonja, die gerade mit dem Putzkasten zurückkam. "Pass auf, dass er dich nicht überrennt", riet sie mir. Ich ignorierte Sonja und ging weiter. Allerdings überprüfte ich, ob Pfeffer stehen blieb, wenn ich es wollte. Er tat es. Ich entließ den Wallach auf die Weide, brachte das Halfter an seinen Platz und verzog mich auf den Schulhof. Ich zitterte und mir war übel. Ob Sonja Frau Chevalier erzählt hatte, dass ich Pferde schlage? Und würde diese es glauben?

Ich räumte den Putzkasten ordentlich auf seinen Platz. Dann holte ich meine Turnschuhe aus dem Spind und tauschte sie gegen die Reitstiefel. Ich wusch mir noch die Hände, dann machte ich mich zu Jacqui nach draußen. "Danke fürs Wegbringen", sagte ich schon aus der Ferne

"Hab ich doch gerne gemacht", meinte ich. Ich hatte mich äußerlich wieder ein wenig gefasst.

"Du bist ein wenig blass", stellte ich fest, "War Pfeffer sehr stürmisch?" Ich setzte mich zu Jacqueline und zog das Englischbuch an mich heran.

"Nein, ich bin nur etwas müde", gab ich ehrlich zu. Als ich an den Grund dafür dachte, musste ich schlucken.

"Dann trink erstmal einen Schluck, bevor du mir sagst, was genau wir durchsprechen sollen", bot ich lächelnd an, "Ich kann auch eben in die Küche gehen und fragen, ob du einen Kaffee bekommst"

"Nein, danke, ich trinke Cola", meinte ich und schenkte mir ein. Als ich das Glas zum Trinken an den Mund hob, zitterte meine Hand ein wenig. Die letzten Wochen waren einfach nur anstrengend und vor allem schlafarm gewesen.

"Gut. Und heute geht es mal früh ins Bett", ordnete ich an, sah dann aber wie Jacqueline zitterte. "Ist wirklich alles okay?", hakte ich also noch einmal nach.

"Nein", meinte ich ehrlich. Jaline konnte mir zwar nicht helfen, aber es ergab keinen Sinn, sie anzulügen. "Ich gehe immer pünktlich ins Bett", erklärte ich traurig, "Was Anderes kann ich mir gar nicht leisten."

"Was ist los, Jacqui? Was ist passiert? Eben mit Pfeffer? Oder was sonst?", fragte ich nun gleich. Ich nahm meine Freundin sofort in den Arm

"Nichts mit Pfeffer", erklärte ich. Tränen stiegen mir in die Augen, aber es tat gut, dass mir Jaline zuhören würde. "Es ist nur ...", fing ich verzweifelt an, "Ich fliege vielleicht von der Schule."

"Warum solltest du?", kam verwundert von mir. Ich hielt Jacqui weiterhin fest im Arm.

"Das ist schwierig zu erklären", fing ich nun geordneter an, "aber Fakt ist, dass Herr Meier schlecht von mir denkt und wenn er erfährt, dass ich Pferde schlage, fliege ich vermutlich sofort." Ich schluchzte auf: "Jaline, ich schlage keine Pferde! Ehrlich nicht!"

"Wie kommst du denn auf diesen Blödsinn? Nur weil diese ... Wie heißt sie eigentlich? ... gesagt hat, hier werden Pferde geschlagen? So ein Blödsinn! Warum denkt Herr Meier schlecht von dir?", versuchte ich mehr heraus zu bekommen. Dann fügte ich noch dazu: "Ich weiß, dass du Pferde nicht schlagen würdest"

"Ich reite nicht absichtlich schlecht, Jaline", schluchzte ich verzweifelt, "Angefangen hat alles eigentlich mit der Hausordnung, die ich wegen dem Sattelgurt abschreiben musste." Ich hatte Jaline damals davon erzählt.

"Ich höre dir jetzt einfach mal von vorne bis hinten zu okay?", bot ich an. Ich hielt Jacqueline fest und streichelte sie leicht. Dabei ließ ich se mit einem Arm nur kurz los, um ein Taschentuch hervorzuziehen.

"Ach, danke, Jaline", meinte ich erleichtert und putzte mir die Nase. "Zusammengefasst stellt mir Sonja nach, macht mich überall schlecht und macht mich fertig", erklärte ich nun klarer.

"Aber warum? Und wie kommt sie darauf, dass du Pferde schlägst?", fragte ich

"Weil sie mich nicht leiden kann", meinte ich, "Ändern kann man das nicht."

"Deswegen hat sie noch lange keine Gerüchte in die Welt zu setzen. Glaubt Herr Meier sowas etwa?", meinte ich nun ärgerlich.

"Der Sattelgurt von Julie", erinnerte ich, "Ich lass doch keinen Gurt vom Sattelbock hängen."

"Aber sonst kam noch nichts?", hakte ich nach.

"Der Putzkasten stand am Boden", erklärte ich, "Wieder Hausordnung." Bei dem Gedanken daran kamen mir schon wieder die Tränen. Was Herr Meier wohl von mir dachte?

"Aber das kann doch nicht sein, dass er das alles glaubt. Hört er dir denn nicht zu? Hast du schonmal dran gedacht, dir Zeugen zu suchen oder Fotos zu machen?", schlug ich vor