"Klar, wann soll's losgehen?", fragte ich. Der Weg wurde wieder breiter. "Noch einmal traben?", erkundigte ich mich.

"Wir haben noch nichts ausgemacht, aber vielleicht übernächstes Wochenende?", schlug ich vor. Rocki unter mir zog schon etwas an, deshalb sagte ich noch: "Wenn es dir nichts ausmacht, gerne auch ein kleiner Galopp." Ich liebte es, im Freien dahinzugaloppieren.

Ich nickte. "Ja. Und Galopp is auch okay." Ich hoffte mal, dass Michelle ihr Pferd unter Kontrolle hatte und trabte mal an.

"Super", meinte ich kurz, bevor ich Rocki in einen ordentlichen Trab trieb. Der Wallach spitzte neugierig die Ohren, wahrscheinlich wusste er schon, was jetzt kommen würde. Ich wartete auf Jacquelines Zeichen, bevor ich angaloppieren würde.

Ich gab ein Handzeichen und galoppierte dann los. Julie zögerte kurz, sprang dann aber im Galopp an.

Ich gab die Hilfen zum Galopp und sofort sprang Rocki los. Als Julie hinter ihm fiel, wurder er langsamer und fiel fast in den Trab zurück. Doch ich trieb ihn konstant weiter und Julie holte dann auch wieder auf, sodass der Wallach sich zufrieden gab. Ich liebte das Gefühl, einfach so dahinzufliegen und achtete jetzt gar nicht mehr auf meine Mitreiterin.

Anfangs hielt ich Julie bewusst in einem ruhigen Galopp. Herr Meier hatte früher immer gesagt, dass man auch im Gelände nicht wie wild galoppieren sollte. Am Ende der Galoppstrecke gab ich das Handzeichen und meinte zu Michelle: "Wieder Trab."

Rocki fiel schon fast automatisch in den Trab zurück, ich musste dazu nicht mehr allzu viel beitragen. "Das war schön", schwärmte ich und klopfte den Hals meines Wallachs.

Julie war brav, Rocky auch. Ich stimmte Michelle zu. "Nun noch ein Stück Trab, danach müssen wir im Schritt weiter", erklärte ich, "Bis wir beim Strand sind."

"Okay." Ich freute mich schon auf den Strand, Rocki anscheinend ebenfalls, denn er spielte interessiert mit den Ohren.

Julie trabte fleißig, aber nicht zu schnell, voran, bis wir in den Schritt fallen mussten. Brav gehorchte meine Pflegestute auf das Kommando.

Als es im Schritt weitergehen sollte, bremste ich Rocki. Er blieb weiterhin in einem flotten Tempo, das jedoch gut zu händeln war. "Rocki freut sich genauso auf das Meer wie ich", stellte ich lächelnd fest.

"Zu dieser Jahreszeit ist das Meer auch toll", lächelte ich, "Es gibt auch einen tollen Rastplatz mit Wasser für die Pferde. Da gibt es einen Brunnen."

"Hört sich toll an", stellte ich fest und ließ die Zügel etwas länger. Rocki streckte sich genüsslich und schnaubte zufrieden.

Nun kamen wir an den Strand. "Noch mal traben oder galoppieren?", wollte ich wissen.

"Gerne noch ein Galopp", antwortete ich lächelnd und machte mich bereit. Rocki würde es bestimmt gefallen, sich noch einmal kurz vor der Pause auszutoben.

"Okay", nickte ich und trieb Julie in einen Trab. Erst, als ich das Gefühl hatte, dass sie brav und am Zügel vorwärts ging, galoppierte ich Julie an.

Ich folgte Julie und Jacqueline. Im Galopp lehnte ich mich weit vor und genoss den Moment einfach nur. Obwohl ich direkt am Meer aufgewachsen war, war ich noch nie am Strand reiten gewesen, da es bei uns nicht erlaubt war. Deshalb fand ich jetzt das Gefühl einfach nur genial.

Ich achtete darauf, dass Julie kontrolliert galoppierte, was allerdings kein Problem war. Irgendwann gab ich das Zeichen zum Durchparieren. Vor der Pause sollten wir schließlich noch ein wenig im Schritt reiten.

Wir brachten die Strecke schnell hinter uns, sodass wir bald wieder durchparieren mussten. "Wahnsinn!", seufzte ich glücklich und klopfte Rocki den Hals. Der prustete zufrieden und stapfte gemütlich im Schritt neben Julie her.

Ich war froh, wieder im Schritt zu sein. "Ja, es ist schön hier", erwiderte ich lächelnd und blickte aufs Meer hinaus.

Ich folgte Jacquelines Blick. "Wir hätten unser Badezeug mitnehmen sollen", stellte ich fest.

"Stimmt, zum Schwimmen ist es hier noch nicht zu kalt", erwiderte ich, "aber es ist auch am Strand schön." Der Rastplatz kam bereits in Sicht.

"Klar", erwiderte ich. "Ist das die Anbindestelle, von der du gesprochen hast?" Ich deutete in die Richtung.

"Ja." Ich nickte und hielt Julie an. Ich schwang mich von ihrem Rücken, zog das Halfter über das Zaumzeug und band meine Stute an. Nun pumpte ich Wasser vom Brunnen in einen Eimer.