Ich war gerade auf den Hof gefahren und schloss nun mein Auto ab. Ich wollte die Zeit nutzen, in der die Schüler Unterricht hatten und mit Pfeffer trainieren. In der Halle vermutete ich Reitunterricht, aber der Platz war meist frei. Ich wechselte im Stall meine Schuhe, dann ging ich auf die Weide, um Pfeffer zu holen. Auf dem Putzplatz entdeckte ich dann schon von Weitem Herrn Meiers Pferd.

"Guten Tag Herr Meier", grüßte ich den Rektor. Ich band Pfeffer gerade an. "Wie geht es Ihnen?", fragte sie noch.

"Mir geht es ganz gut", meinte Jaline fröhlich, "Wie es Pfeffer genau geht, kann ich nicht sagen, ich habe ihn nicht gefragt, aber er wirkt auf mich ganz munter und zufrieden" Sie betrachtete den Wallach, der wusste, dass es ans Putzen ging und sich entspannte, lächelnd, bevor sie sich abwandte, um den Putzkasten zu holen.

Ich holte Pfeffers Putzkasten und machte mich dann eifrig ans Werk und begann damit Pfeffer zu Striegeln. Nebenbei erzählte ich: "Ich muss einige Tage nach Hause Ende Mai. Meine Oma hat Geburtstag und meine Anwesenheit wird verlangt" Ich wollte ihm erzählen, dass Jacqueline sich etwas um Pfeffer kümmerte, nicht dass er sich wunderte

"Ich habe mit Jacqueline gesprochen. Aus der 10. Klasse. Sie würde sich etwas um ihn kümmern und unter Frau Chevaliers Aufsicht auch in einer Reitstunde reiten. Mit der hab ich das auch schon abgesprochen, sie hält das für eine gute Möglichkeit Jacquelines Reitfähigkeiten auszubauen", meinte ich, während ich Pfeffers Fell aufraute. Vor Herrn Meier wollte ich nicht Anna sagen

"Mich hat es auch sehr gefreut", gab ich zurück.

"Und ein paar Tage auf der Weide schaden ihm sicherlich auch nicht", lächelte Jaline und nahm nun die Kardätsche hinzu.

Jaline schwieg nun lächelnd und putze Pfeffer weiter

"Dressur", gab ich bereitwillig Auskunft, "Ich hab uns für die A-Dressur im August angemeldet und wir müssen auf jeden Fall noch einiges üben" Ich erwähnte nicht, dass es Pfeffers erste A-Dressur war, das wusste er wohl selbst.

"Nun Pfeffer will gefördert werden", sagte ich bestimmt, fügte dann aber noch hinzu, "Und ich auch. Ich habe das Reiten sehr vermisst"

Ich zögerte nun. "Ich wollte nie wieder reiten", gab ich dann zu.

"Der Verlust von Pfeffer war für mich nicht zu ertragen und ich wollte einfach kein anderes Pferd", versuchte ich zu erklären, "Vielleicht hätte ich wieder damit angefangen irgendwann. Aber in diesem Moment ging es nicht." Ich legte Striegel und Bürste beiseite und griff nach dem Hufkratzer. "Inzwischen glaube ich, dass diese Phase wichtig war. Ich bin irgendwie ... ich weiß nicht erwachsener? geworden", sagte ich nun ehrlich