"Warte, ich habe meinen Terminkalender bei mir im Büro. Rufst du bitte am Abend an?", fragte René höflich, aber kurz angebunden, "Morgen müsste schon noch etwas frei sein." "Okay", meinte die Frau säuerlich und ging weiter. René ging zu Alex rüber. "Entschuldigung", lächelte er sie an, "eine Reitschülerin von mir. Inzwischen hast du dich ja schon mal grob umsehen können, unter unseren Pferden. Aber als du Kaltblut sagtest, fiel mir gleich Cadan ein. Das ist irisch und heißt "Der Held". Ein Percheron. Kennst du Percherons?"

"Oder", schlug René vor, "ich zeige dir mal einen auf einer anderen Koppel. Der könnte dir auch gefallen. Ein Schimmelwallach. Ja, ich werde Lola reiten, sie passt ja auch gut, ist ja auch ein Kaltblüter." René ging begeistert los und führte Alex zu einer etwas kargeren Koppel. "Hier stehen unsere dicken", grinste Rné, "sieh mal. Der Schmusebär kommt ja schon." Ein Riesenschimmel mit einem Stockmaß von mindestens 1,90 Metern trottete heran.

"Der ist besser im Viereck wie er aussieht", lachte René, "Dann nimmst du morgen also ihn? Hoffentlich kommt meine kleine Minilola da überhaupt mit. Willst du ihn mal kurz probereiten? Giant heißt er übrigens passenderweise. Ist unser größter hier. Er hat ein Stockmaß von 1,94 Metern." René ließ sich von Alexandras Begeisterung anstecken. "Also?", fragte er begeistert, "willst du ihn gleich probereiten? Ich würde den Chef fragen. Ist eines unserer Schulpferde." René zog schon sein Handy heraus.

René rief den Leiter der Reitschule an und er bekam das Okay. "Ich hab das Okay", verkündete er strahlend, "willst du gleich hier rauf, dann hole ich ein Halfter."

"Klar kann man", lächelte René, "wenn du magst, führe ich dich sonst auch."

"Na gut, dann hole ich mal das Halfter", lachte René, "mach dich inzwischen mit ihm mal näher bekannt. Du darfst ruhig auf die Koppel. Keines unserer Pferde hat böse Absichten." Er rannte leicht füßig los, um schnell ein Halfter zu besorgen.

René kam bald wieder und betrat ebenfalls die Weide mit dem Halfter. Während er Giant halfterte, meinte er lachend: "Aber in meinen Reitstunden wird nicht geschlafen, Alex." Er drückte Alex den Strick in die Hand und ging zum Tor, das er ihr gallant öffnete.

"Das hoffe ich", grinste René, "Das lerntest du sicher von deinen eigenen Schülern." René schloss das Tor hinter Alex und ging dann zu ihr. "Darf ich dir hochhelfen?", fragte er charmant und machte eine Räuberleiter.

Während ich Alex hoch hob, meinte ich: "Ich arbeite seit 13 Jahren hier. Habe hier meine Ausbildung gemacht." René lächelte zu Alex hoch und nahm den Strick: "Bereit für einen Wunderritt?"

"Aber mehr als Schritt schaffe ich neben dem Großen nicht", lachte René und schnalzte mit der Zunge, so dass Giant sich in seinem gewaltigen Schritt vorwärts bewegte.

René sagte erst gar nichts und fragte dann: "Wie fühlt er sich an?"

"Du siehst auch wunderbar aus auf Giant", lächelte René Alex an.

"Warum so unsicher?", fragte René lächelnd.