Auch ich band Pfeffer an und sattelte dann ab. Das Sattelzeug brachte ich sofort weg, säuberte es kurz aber gründlich und schnappte mir dann die Putzsachen

Ich war bereits wieder zurück bei Pfeffer und putzte ihn summend.

Ich wechselte schließlich zum Hufkratzer, um nun auch die Hufe des Wallachs von Schmutz zu befreien. Nachdem auch das erledigt war klopfte ich Pfeffer noch einmal den Hals. Während ich dann das Putzzeug zusammenpackte, wagte ich nun endlich meinem Ärger Luft zu machen: "Wissen Sie, ich finde, es ist nicht sonderlich nett, jemanden zu unrecht zu tadeln und sich hinterher nicht einmal zu entschuldigen! Sowas kann Menschen durchaus verletzen." Mit diesen Worten verschwand ich dann in der Sattelkammer, um auch das Putzzeug aufzuräumen.

Nachdem es aufgeräumt war, kam ich wieder zurück. Wieder einmal streichelte ich Pfeffer der schnuppernd nach einem Leckerbissen suchte. das brachte mich zum schmunzeln: "Na na na mein Junge"

Ich war etwas erschrocken, dass ich darauf eine Antwort bekommen hatte. "Sie hatten mich vorher getadelt, weil ich meinte dass es für mich schon wichtig ist, was es zu essen gibt.", antwortete ich nun doch etwas herausfordernd.

"Ihr Tonfall klang allerdings dementsprechend", fügte ich hinzu während ich den Knoten löste

(Der alte Herr ist vergesslich. Ich hab extra nachgeschaut, er hat getadelt :D)

"So viel zum Thema Freundlichkeit, Höflichkeit und gegenseitiger Respekt ...", murmelte ich noch sauer, dann führte ich Pfeffer in den Stall. Was bildete der sich denn ein?

Da ich im Stall war verstand ich Herrn Meier nicht mehr. Pfeffers Hufe klapperten auf dem Stallboden und ich genoss das Geräusch. Es gehörte zu meinem liebsten im Umgang mit Pferden. In der Box nahm ich Pfeffer dann das Halfter ab und streichelte ihn sanft: "Brav warst du heute"

"Was meinen Sie? Ihren Tadel? Ich vermute wohl. Ich glaube kaum, dass Sie mit den Pferden gesprochen haben.", antwortete ich und blickte ihn mit blitzenden Augen an. Es gab eine Sache, die ich überhaupt nicht abkonnte und das war zu Unrecht beschuldigt zu werden.

"Oh ich denke, ich bin immer so zu den anderen Menschen, wie diese zu mir sind", antwortete ich knapp.

"Sie sollten sich mal überlegen, wie ihr Ton bei anderen Menschen ankommt. Und nun entschuldigen Sie mich, ich möchte vor dem Abendessen noch duschen!", mit diesen Worten verließ ich die Box, verriegelte die Tür udn warf dem Rektor noch einen letzten Blick zu. Dann drehte ich mich um und ging die Stallgasse hinunter. "Im Übrigen", drehte ich mich nochmal um, "Ihre Stute steht noch draußen und wartet." Dann ging ich weiter

Direkt am Ausgang drehte ich mich nochmal um. Nachdem die Sonne gerade so stand, dass ich sie direkt im Blick hatte, wirkte nun das Stallinnere dunkel für mich. Ich blinzelte einen Moment, in der Hoffnung, dass sich meine Augen bald beruhigten. "Das war keinerlei Anschuldigung, ich finde einfach nur, dass Sie sie nicht warten lassen sollten." Ich wollte mich schon fast wieder umdrehen, zögerte aber kurz. War ich zu weit gegangen? Andererseits hatte er sich immer noch nicht entschuldigt und es war durchaus verletzend für mich.