"Und das glaubst du einfach so?", fragte ich, "warum fragst du da nicht Frau Heller? Sehr verantwortungslos. Und vor allem unlogisch. Also? Welche Folgen hat es denn fürs Pferd, wenn es ohne Sattel geritten wird?"

"Nein", entgegnete ich, "erst wenn Frau Heller und ich gemeinsam entschieden haben." Ich zückte mein Handy, was ich Gott sei Dank dabei hatte und rief Frau Heller an.

"Es ist deine eigene Schuld", sagte ich streng, dann hob Julia ab. Sie hatte Gott sei Dank Zeit, um zu kommen.

"Wenn du ihr das glaubst! Das sagt einem ja der Hausverstand, dass das nicht geht", fuh ich Stefanie an, "Aber wenn du meinst, dass es sich was bringt, soll Nina auch mitkommen. Doch eine Frage noch: Hast du schon mal was von Rückenproblemen bei Pferden gehört?" Ich zückte mein Handy wieder.

Ich rief Frau Heller trotzdem an und richtete ihr aus, dass sie Nina mitbringen soll, falls sie in der Nähe war. "Was nicht ist, kann ja noch werden", knurrte ich Stefanie an und streichelte Ben liebevoll.

(Kommt sie?)

"Wozu, glaubst du, braucht man einen Sattel?", fragte ich Stefanie.

"Dein Sitz über dem Sprung war ja wohl alles andeere als schön", fuhr ich fort, "und du solltest wissen, dass man ohne Sattel nur mit Erlaubnis von Frau Heller ausreiten darf!"

"Alleine, dass du das glaubst, beweist ja schon, dass du die Hausordnung nicht kennst", erklärte ich ihr hart, "da steht nämlich klar und deutlich, dass jede Hausordnungsänderung von jedem Schüler unterschrieben werden muss."

"Also?", fragte ich Stefanie.

"Warum glaubtest du es dann Nina?", fragte ich und hoffte, dass diese und Frau Heller bald kommen würden. Ich wendete mich mal kurz Bersi zu, doch dann wieder Ben.

"Nein, weil du die Regeln nicht kennst", knurrte ich. Ich sah auf die Uhr, hatte aber keine Ahnung, wann Frau Heller und Nina kommen würden. Ich sah mich um.

"Du beweist mir aber das Gegenteil", erklärte ich ruhig.

(Wann kommt Nina endlich?)

Endlich! Nina und Frau Heller waren zu Fuß unterwegs. "Tag", grüßte ich Frau Heller, "hältst du mal Ben?" "Klar", nickte diese und nahm mir Ben ab. So konnte ich mich voll und ganz auf Bersi konzentrieren. Ich löste den Sattelgurt um zwei Löcher. Frau Heller lockerte Bens Gurt. "Tag Nina", sagte ich und warf ihr einen aufmunternden Blick zu. "Was ist das Problem?", fragte Frau Heller in die Runde.