"Weil er seinen Fehler nicht sieht", meinte Frau Ring, "und er meint, du suchst einfach die Schuld."

"Meinst du wirklich?", fragte Frau Ring.

"Es wäre sicher leichter, wenn du eine bessere Einstellung hättest", meinte Frau Ring, "aber ich glaube nicht, dass es unmöglich ist, mit ihm zu reden."

Frau Ring wollte gerade zu einem neuen Satz ansetzen, als ich wieder vorbeikam, weil ich hochgehen wollte. "Tag", grüßte ich.

"Soll ich mich mit ihm nochmal kurz alleine unterhalten?", fragte Frau Ring sanft, aber schnell.

"Wenn's dir nichts ausmacht, kannst du hier warten und ich gehe ins Rektorenzimmer mit ihm", meinte Frau Ring, stand auf und rief mich. Ich drehte mich, mittlerweilen genervt, um und ging ruhig zu Frau Ring.

Sie kam mit mir in mein Direktorenzimmer und wir redeten ein Weilchen. Dann gingen Frau Ring und ich wieder zu Nina.

"Tag", sagte ich zu Nina, "ich spüre es genau, dass du nicht mit mir reden willst." Ich machte eine ruhige Pause.

"Weißt du?", sagte ich und stützte mich am Tisch ab, "ich verstehe dich nicht. Du sagst immer wieder das Selbe, nämlich das du Angst vor mir hast, weil ich dich anschreie, ja?"

"Sie"Siehst du?", fragte ich, "und an dem Punkt finde ich dich ungerecht. Nur, weil du es so empfindest, sagst du gleich, dass es so ist."

"Achso, entschuldige", meinte ich, "Naja, auf jeden Fall, du sagst also, dass ich dich anschreie, warum siehst du dann deinen Anteil nicht auch mal?"

"So eine Unterstellung!", empörte ich mich, allerdings leiser als sonst.

"Du unterstellst mir, dass ich ohne Grund schreie", meinte ich.