"Wer weiß, ob die es überhaupt verstehen", knurrte ich, "wenn die womöglich auch nicht fragen." Doch wieder freundlich fügte ich hinzu: "Ich finde es nicht peinlich, was nicht zu wissen, sondern intelligent, nachzufragen. Aber du kannst mich ja sonst auch nach der Stunde oder wann auch immer fragen."

(Schade, dass der Informatiktest da noch nicht war...)

"Wenn du wirklich NICHTS verstehen würdest, hättest du in Physik keine Fünf geschafft", erklärte ich ruhig.

"Und das reicht dir nicht?", fragte ich.

"Na eben", lächelte ich, "dann ist es ja gut. Und eins musst du ja auch noch bedenken: Brauchst du Physik überhaupt in deinem späteren Leben? Wenn nicht, ist es ja auch nicht sooo schlimm, wenn du da nicht so gut bist."

Ich tauschte mit Frau Ring einen Blick aus. "So sind viele", erklärte ich dann Nina, "aber umso mehr du dich unter Druck setzt, desto weniger klappt es. Ich kann mit deinen Eltern gerne mal reden. Natürlich würde ich dich nicht verpetzen oder so."

"Und warum gibst du mir z.B. jetzt keine Antwort?", fragte ich direkt.

"Was heißt das konkret?", fragte ich ein bisschen schärfer, aber immer noch ruhig.

"Ja, einfach, ob du das willst oder nicht", meinte ich, "was ist daran schwer?"

"Und warum hast du das nicht gleich gesagt?", fragte ich verwundert, aber auch schon ungeduldig.

"Du musst ja über dein Handeln bescheid wissen", meinte ich etwas vorwurfsvoll. Frau Ring sah mich streng an und meinte: "Man kann nicht alles wissen." Ich antwortete: "Ja schon..." Dann sagte ich nichts mehr und sah Nina an. Auch Frau Ring drehte sich zu Nina und lächelte ihr aufmunternd zu.

"Also?", fragte ich ungeduldig, "warum redest du immer um den heißen Brei rum?"

"Na, warum du mir vorher nicht gleich gesagt hast, dass du das nicht willst", meinte ich.

"Das hast du mir schon mal gesagt", sagte ich, "ich will es wissen, WARUM."