"Unbeurteilt", sagte ich, "es ist aber wirklich wichtig, dass du dich auskurierst."

"Etwa bis zum Halbjahreszeugnis", meinte ich, "aber ich bin kein Arzt."

"Würde ich auch finden", nickte ich zustimmend. Ich lächelte. Endlich war Nina mal nicht abweisend. Ich hoffte, dass das nicht nur gespielt war.

"Er hat ja seine Pferdefreunde", versuchte ich Nina zu beruhigen.

"Die hat er doch auf der Weide", meinte ich tröstend.

"Das habe ich nicht gesagt, natürlich fehlt ihm ein großer Teil, aber er ist nicht ganz arm", erklärte ich ruhig.

"Ja, und wenn es noch besser geht, könnt ihr spazieren gehen, oder mal raus an der Hand grasen", begeisterte ich mich, doch schnell wurde ich wieder ernst: "Doch alles nur nach Absprache mit dem Arzt."

"Dein Freund und Helfer", scherzte ich, allerdings blieb meine Miene ernst, "manchmal hat man eben Pech im Leben."

"Warum eigentlich nicht?", fragte ich, "es sind Ferien, da nehmen auch mal Ärzte Urlaub."

"Bis nächste Woche ist er da?", fragte ich, "na, dann hat er wohl übernächste Woche Urlaub."

"Wann solltest du denn jetzt das nächste Mal zum Arzt?", fragte ich, "noch diese Woche?"

Warum war Nina so zögerlich? "Soll ich dich hinfahren oder fährst du mit dem Bus?", fragte ich.