"Für Sina und mich würde es gut passen", erklärte Alex. "Und du, Sophie, brauchst wieder eine Extraeinladung für eine höfliche Antwort, oder was?", wollte ich von meiner Schülerin wissen.

"Antraben!", rief ich an der entsprechenden Stelle, gab ein entsprechendes Handzeichen und ließ Bersi antraben, die nur zögerlich reagierte, auf ein energischeres Treiben meinerseits aber flotter wurde.

Ich forderte von Bersi einen schönen Trab, bei dem sie ordentlich am Zügel ging. Frau Ring hatte kein Problem, Sina hinter Johnny zu halten, die Stute war ohnehin eine sehr gemütliche.

Als die Trabstrecke zu Ende war, forderte ich verbal und durch Handzeichen zum Durchparieren in den Schritt auf. "Und wie gefällt dir der Ausritt auf Johnny?", wollte Frau Ring wissen, nachdem Sina im Schritt war. Bersi ließ sich ebenfalls leicht durchparieren und schnaubte nun zufrieden, als ich ihr den Zügel etwas länger ließ.

"Na nach dem Turnier in vierzehn Tagen hast du ihn dann ja ganz für dich", lächelte Frau Ring. "Fast ganz", ergänzte ich, "Johnny bleibt schließlich mein Pferd."

"Naja, Herr Schmitt borgt sich Johnny jetzt doch sicher ab und an aus, um zu trainieren", meinte Frau Ring verwundert,, "Danach darfst du ihn ganz alleine trainieren."

"Hat dich Herr Schmitt nie informiert?", wollte Frau Ring wissen, was sie sich bei ihrem Kollegen unmöglich vorstellen konnte. Er hatte doch sicher mit Sophie darüber geredet.

"Und deine Klassenkollegen ertragen die lehrerhafte Verstärkung in ihrem Team?", schmunzelte Frau Ring.

"Ich bin ja schon sehr gespannt auf das Turnier", erzählte Frau Ring, "Aber ich habe mit Sina ein gutes Gefühl. Mein letztes Turnier war im März, bei dem ich mit Ben teilgenommen habe. Ich beschäftige immer gerne unterschiedliche Pferde, also ich habe kein festes Pflegepferd. Ich finde es aber schön, dass Ben jetzt einen Pfleger hat. Bevis ist ja wirklich sehr bemüht."

"Sicher", erwiderte ich, "Deshalb ja das System mit den Pflegern. Auch, wenn es für viele Pferde schlimm ist, wenn ihr Pfleger die Schule verlässt. Aber wenigstens verlieren sie ihre vierbeinigen Freunde nie. Die älteren Pferde dürfen in ihrer Herde bleiben und werden weiterhin von uns beschäftigt, wenn sie nicht mehr geritten werden können. Das ist zwar ein zeitlicher und vor allem finanzieller Mehraufwand, aber ich habe es bei der Behörde durchgesetzt. Dieses Geld muss da sein. Bald kommen wir an die Galoppstrecke. Ist es in Ordnung, wenn wir erst kurz traben und dann galoppieren?"

Ich trabte Bersi an. Frau Ring wartete, bis Johnny trabte, um Sina folgen zu lassen. "Schulpferde sind immer ein bisschen arm", fuhr ich mit meinem Vortrag fort, "Sie arbeiten am härtesten am Internat."

"Aber wir tun alles, damit es den Pferden gut geht", fügte Frau Ring beruhigend. "Sonst wären unsere Pferde auch nicht so entspannt", ergänzte ich energisch, "Und entspannte Pferde erhöhen schließlich die Sicherheit für die Schüler, für die meine Kollegen und ich verantwortlich sind."

Ich gab das Handzeichen für den Galopp und rief "Angaloppieren!" nach hinten. Es dauerte ein Weilchen, bis Bersi die Gangart wechselte, doch als sie im Galopp war, wurde sie gleich etwas schneller.