"Selbstverständlich", erwiderte ich und stellte ein Hindernis auf die Höhe eines aufgestellten Cavalettis. "Galoppiere Johnny an!", forderte ich Sophie auf.

"Wenn du dich sicher genug fühlst, dann nimm den einzelnen Sprung!", rief ich Sophie zu.

"Das klappte ja schon ganz gut", meinte ich, "Eine Runde geht sich noch aus. Es beginnt wieder Roland." Ich baute die Stangen wieder um.

Die Schüler machten ihre Sache heute wirklich gut und sogar Richard übte mit Sunshine ein paar Übergänge, bis er wieder zum Springen dran war, wo er sich diesmal wirklich Mühe gab. "Siehst du?", kommentierte ich, "Wenn du dich konzentrierst, klappt es gleich viel besser."

"So, Sophie, du kannst loslegen", erklärte ich, als ich den Sprung wieder entsprechend eingestellt hatte.

"Lass Johnny nicht die ganze Arbeit alleine machen", kommentierte ich. Ein zweiter Richard? "Reitet den Sprung noch einmal, die anderen können schon mit dem Trockenreiten beginnen", forderte ich.

"Sehr schön", lobte ich, "Jetzt kannst du auch trockenreiten. Ihr beide scheint euch ja sehr schnell aneinander gewöhnt zu haben."

Als alle im Schritt waren, gab ich den einzelnen Schülern Tipps und Verbesserungsvorschläge. Bei Sophie hielt ich mich diesbezüglich zurück. Sie kannte ich schließlich gerade mal seit 45 Minuten.

"Falls du eine Einzelreitstunde oder Tipps brauchst", sagte ich zu Sophie, "kannst du dich jederzeit an mich wenden. Das gilt für alle Schüler und Lehrer am Internat."

"Solange du Johnny und/oder dir nicht schadest", plapperte ich los, "darfst du ihn am Internat immer reiten. Beim Ausreiten musst du allerdings immer mindestens eine andere Person mitnehmen. Beim Ausreiten ist es wichtig, dass immer mindestens ein Handy dabei ist und generell gilt strenge Helmpflicht beim Reiten. In der Sattelkammer hat alles seinen Platz." Ich grinste und fuhr fort: "Das ist nicht so wie in einer normalen Sattelkammer, sondern es hat wirklich alles seinen millimetergenauen Platz. Misten und füttern brauchst du Johnny nicht, rausbringen am Morgen musst du Johnny auch nicht selbst, kannst du aber gerne machen, wenn du schon so früh auf den Beinen bist. Putzen und das Reinbringen am Abend musst du selbst übernehmen, aber heute kannst du Johnny nach der Reitstunde gleich in den Stall bringen. Was du sicher schon mitbekommen hast: Wenn du vorher oder nachher Unterricht hast, wird dir das Pferd hergerichtet beziehungsweise verräumt. Es soll schließlich nicht die halbe Reitstunde am Putzen draufgehen." Ich überlegte kurz: "Ansonsten fällt mir gerade nichts Wesentliches mehr ein. Hast du noch Fragen?"

"Ich zeige dir die Sattelkammer gerne", mischte sich Annette ein. "Damit ihr dann beide Stalldienst aufgebrummt bekommt?", fragte ich Annette lachend und wandte mich, wieder ernst, an Sophie: "Es ist alles beschriftet, du solltest dich also schnell zurechtfinden können." Lauter rief ich: "Ihr könnt absteigen." Die Schüler stellten sich mit ihren Pferden auf der Mittellinie auf.

Ich hielt meinen Schülern das Tor auf und folgte ihnen zum Putzplatz, wo ich mich Verabschiedete, da ich schließlich weiter musste. Annette hatte Anja neben Johnny angebunden. Sie hatte Sattel- sowie Zaumzeug bereits am Arm.