Ich nahm die Zügel etwas auf. Nachdem mich Frau Chevalier einige Male im Reitunterricht angefahren ist, halte ich sie auch nicht mehr so kurz. Nur wenn ich in Panik gerate, ziehe ich noch manchmal am Zügel. Jetzt ging ich auf die Große Tour.

Ich hatte mich für Schlangenlinien und Volten entschieden, wobei ich darauf achtete, dass ich Jacqueline nicht in die Quere kam

Ich trabte an und ritt Ganze Bahn. Danach ging ich wieder auf den Zirkel.

Kurz nach Jacqueline begann ich ebenfalls mit dem Traben. Mit leichtigkeit begann mit mit dem Leichttraben

Ich selbst trabte auch leicht. Es fiel mir einfach leichter als aussitzen. Wieso es das gibt, habe ich mich sowieso schon oft gefragt.

Nach einer Weile begann ich mit ein paar einfacheren Dingen, die wir im letzten Schuljahr in den Reitstunden gelernt hatten. Das sollte für heute ausreichen, man muss ja nicht immer etwas neues ausprobieren

Heute, wo Samuel dabei war, sollte ich mich da an einem Galopp wagen? Außerhalb vom Reitunterricht war ich noch nie galoppiert. "Darf ich mal die Hand wechseln?", fragte ich Samuel, da mir der Galopp auf der linken Hand leichter fiel.

"Klar gerne", meinte ich. Ich beschloss sie auch zu wechseln, damit man sich nciht so in die Quere kam und nahm dazu gleich die nächste Gelegenheit wahr

Ich wechselte aus der Tour. Einer der leichteren Handwechsel, wie ich fand. Auf der neuen Hand trabte ich erst mal zwei Zirkelrunden und ging dann auf die Ganze Bahn.

Ich arbeite weiterhin im Trab mit Gizella, beobachtete aber mit einem Auge Jacqueline

Nun ritt ich eine Schlangenlinie an der langen Seite, die mir mehr oder weniger gelang. Anschließend blieb ich noch zwei Runden im Trab, um dann in einer Ecke angaloppieren. Nun ja, wir waren schon fast an der Mitte der langen Seite, bis das funktionierte, aber ist ja nicht so genau.

Ich wartete bis Jacqueline an mir vorbei war, dann bog cih auf den Zirkel ab.

Ich ließ meine Pflegestute zwei Runden lang am Hufschlag galoppieren, danach war ich ziemlich erschöpft. Zwischendurch war die Haflingerstute in den Trab gefallen, aber ich hatte sie gleich wieder angaloppiert. Nach dem Galopp parierte ich gleich in den Schritt durch. Ich ließ die Zügel allerdings kurz, da ich Angst hatte, dass mir mein Pferd durchging.

"Ich galoppiere jetzt auch ein wenig", warnte ich Jacqueline vor. Wieder auf der ganzen Bahn galoppierte ich Gizella gut an. Um nicht an Julie vorbeizumüssen, lenkte ich sie dnan auf der anderen Seite wieder auf den Zirkel. Soweit klappte es ganz gut

Ich hatte Angst, dass meine Fuchsstute der anderen hinterherlaufen würde. Hektisch nahm ich die Zügel etwas kürzer. Julie blieb stehen, schüttelte aber den Kopf. Würde sie gleich losstürmen?

Aus den Augenwinkeln bekam ich mit, dass Julie stehen blieb. Ich parierte Gizella sofort zum Schritt durch. "Alles okay?", fragte ich etwas besorgt. War Julie gestolpert oder hatte sich etwas getan?

"Ich weiß nicht", meinte ich verzweifelt und krallte mich am Zügel fest. Das Pferd ging einen Schritt zurück, blieb dann aber wieder stehen. Ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte.

"Jacqueline!", meinte ich ernst und streng, "warum seid ihr stehen geblieben?" Ich kam näher geritten und sah auf Jacquelines Hände. "Lass die Zügel locker!"

"Meinst du?", fragte ich unsicher, "geht sie dann nicht durch?"

"Sie wirkt überhaupt nicht als würde sie durchgehen wollen. Warum auch sollte sie durchgehen?", fragte ich nun hoffentlich beruhigend

"Ich hatte Angst, dass sie deiner Gizella nachläuft", gestand ich kleinlaut. Mir war die Sache mehr als peinlich. Ich ließ die Zügel lockerer.

Ich grinste kurz: "Ach Quark, warum sollte sie das denn tun. Das wäre doch Arbeit. Du verwirrst Julie doch nur noch mehr, wenn du sie dann anhältst" Dann bot ich nach einer kurzen Pause an: "Wir versuchen es jetzt einfach mal okay? Du lässt Julie im Schritt gehenund ich galoppiere vorbei. damit du weißt, dass nichts passiert"

"Meinst du, da passiert wirklich nichts?", fragte ich unsicher. Mir tropfte der Schweiß von der Stirn, aber ich wagte es nicht, ihn mir wegzuwischen. Trotzdem ließ ich die Zügel noch ein Stück länger.

Ich nickte: "Ich versprech es dir. Aber du darfst keine Angst haben. Sonst überträgt sich die vielelicht an Julie. Entspann dich, reite normal weiter und denk einfach daran, was Frau Heller und Frau Chevalier letztes Schuljahr an Tipps gegeben haben für so eine Situation. Und wenn wirklich irgendwas ist, dann halte ich sofort an und helfe dir"

"OK." Ich war doch etwas beruhigt und ritt im Schritt an. Die Stute ging auch ganz normal, noch. Ich zwang mich dazu, die Zügel nicht kürzer zu nehmen, aber keine Angst zu haben gelang mir nicht.