Heute wollte ich mich endlich mal wieder mit Jerome treffen. Ich freute mich total darauf, schließlich macht er ja wirklich alles für mich. Beim Internat stieg ich in Gedanken bei Jerome in den Bus und zeigte meine Jahreskarte für Schüler vor.

Nach dem Mittagessen besuchte ich noch Wildrose, bevor ich in die Stadt fahren wollte. Ich trödelte so lange herum, sodass ich den 13-Uhr-Bus versäumte. "Na toll!", murmelte ich vor mich hin, denn jetzt konnte ich eine halbe Stunde auf den nächsten Bus warten. Ich setzte mich also auf die Bank und nahm mein Handy zur Hand, um damit ein wenig rumzuspielen.

Ich traf mich um zwei mit Jerome. Er holte mich heute vom Bus ab. Wie aufmerksam von ihm. Das sagte ich ihm auch und gab ihm einen Kuss auf den Mund. Wir schlenderten Hand in Hand durch die Stadt.

Der Bus kam dann irgendwann endlich und ich stieg ein. Das Wetter war nicht besonders war, weshalb ich froh war, einige Zeit im Bus sitzen zu können. In Porto stieg ich aus und ging erst einmal zielstrebig zur Einkaufsstraße. Ich hatte vor, mir ein paar neue T-Shirts zu kaufen und eventuell eine neue Jeans. Mal schaun, was sich so ergab. Ich fand einen netten Laden, der nicht zu teuer für mich war.

"He", sagte ich plötzlich zu Jerome, "guck mal, der Laden. Da war ich schon ewig nicht mehr drin. Da gibts echt tolles Zeug für wenig Geld. Wollen wir mal rein?" So kam es, dass Jerome und ich uns nach Jeans und T-Shirts umsahen.

(Du verfolgst mich, ich wollte dich doch erst später treffen :D)

Ich kam gerade mit einem Stapel T-Shirts, die ich wieder zurückhängen wollte, aus der Umkleidekabine, als ich Jacqueline in Begleitung eines jungen Mannes erblickte. Ich überlegte, ob ich mich bemerkbar machen sollte. Ich entschloss mich dazu, den beiden einfach kurz zuzuwinken, um nicht zu stören. Dann vertiefte ich mich in einen Ständer voller bunter T-Shirts, die extra günstig abzugeben waren.

(OK. ;) )

Ich kramte ein bisschen hier und da und probierte sogar was an. Jerome gefiel es nicht, er fand, dass ich darin fett aussah. Er bot mir an, was mit mir trinken zu gehen. "Oh ja", stimmte ich erfreut zu und lächelte ihn an.

(Woah, wie einfühlsam von Jerome, dich als fett zu bezeichnen :D)

Jacqueline hatte mich wohl nicht gesehen oder ignorierte mich einfach. Nachdem ich ihr damals diese Standpauke gehalten hatte, war unser Verhältnis sowieso etwas kühl. Wir redeten nur das Nötigste miteinander. Die beiden Turteltauben verließen den Laden auch schnell wieder. Ich schmökerte noch ein bisschen herum und entschied mich schlussendlich für ein knallrotes und ein tiefblaues T-Shirt. Ich ließ mir die beiden Teile in eine Tüte packen und bezahlte. Nachdem ich das Geschäft verlassen hatte, schlug ich den Weg zum Hauptplatz ein. Ich wollte mir noch eine Erfrischung gönnen. Ich kannte ein nettes Lokal, das zwar recht teuer war, aber die hatten dort einen super leckeren, frisch gepressten Orangensaft. Den musste ich mir einfach manchmal leisten.

Jerome führte mich in ein besonders teueres Lokal. Manchmal fragte ich, woher er das Geld für sowas hatte, aber ich freute mich einfach nur darüber. Es gab einfach die besten Mixgetränke. Wir setzten uns an einem Tisch.

(Ich weiß nicht, ob sich Mandy SEHR teuer leisten kann, aber gut :D Wie alt ist Jerome eigentlich ca.?)

Als ich das "Golden Dreams" betrat, sah ich mich flüchtig nach einem freien Platz um. Und da entdeckte ich schon wieder Jacqueline mit Anhang. Ich winkte ihr noch einmal zu und grüßte mit einem freundlichen: "Hallo." Eigentlich konnte sie mich jetzt nicht noch einmal ignorieren. Ansonsten waren nur noch ein altes Ehepaar und zwei junge Frauen anwesend.

(Er ist 19, steht auch im TB. ;) )

"Hi!" Ich winkte erfreut zurück und erklärte Jerome schnell, dass das eine Mitschülerin von mir ist. Wir gingen auf Mandy zu. "Hi", grüßte Jerome nun freundlich und reichte Mandy die Hand, "Ich bin Jerome. Wollen wir uns gemeinsam an einen Tisch setzen?"

(Ja, ich hatte es aber nicht mehr im Kopf. Flirtet Jerome jetzt mit Mandy? :D)

Anscheinend schien ich die beiden nicht zu stören, denn sie luden mich ein, mit an ihrem Tisch zu sitzen. Nachdem ich auch Jerome kurz begrüßte, setzte ich mich gegenüber von den beiden hin. Der vierte Stuhl neben mir blieb leer. "Du bist also Jacquelines Freund", stellte ich überflüssigerweise fest, um ins Gespräch zu kommen.

(So empfindlich bist du? xD)

"Joa", lächelte Jerome lässig, "darf ich euch auf was einladen?" Ich griff mir die Getränkekarte.

(Nein, aber ich warte nur noch drauf :D)

Jerome schien ein wahrer Gentleman zu sein. Jedenfalls wollte er uns jetzt auf ein Getränk einladen. Ich wollte das Angebot ungern ausschlagen, stimmte also zu. "Gerne, wenn es dir wirklich nichts ausmacht?"

(Achso? xD)

"Natürlich nicht." Jerome lächelte. Ich tippte inzwischen auf irgendeinen Mix, der einen nicht besonders hohen Alkoholgehalt hatte und sah dabei Jerome an. Dieser lächelte und nickte. "Und du Mandy?" Er schob ihr die Karte zu.

Ich konnte nicht sehen, was Jacqueline sich ausgesucht hatte. Allerdings dachte ich zu der Zeit auch noch gar nicht an Alkohol. Ich ließ die Karte auf den Tisch liegen und sagte: "Ich nehm einen frisch gepressten Orangensaft. Den muss man hier einfach mal probiert haben."

"Wirklich?" Jerome zog die Augenbrauen hoch, nickte aber bald darauf und lächelte mit seinem süßen Jerome-Lächeln. Er winkte eine Kellnerin herbei und bestellte.

Ich nichte nur und wunderte mich ein bisschen. Allerdings fragte ich nicht weiter nach. Jerome und Jacqueline nahmen Getränke, deren Bezeichnungen ich noch nie gehört hatte.

(Hat Jacqueline Mandys Standpauke eigentlich schon wieder vergessen? So cool, wie sie einfach was Alkohholisches bestellt...)

(Na ja, sie säuft sich ja nicht krankenhausreif... Und durch Jerome findet sie das halt OK.)

"Und du, Mandy?", fragte Jerome, "Hast du einen Freund?"

"Nein, noch nicht", erwiderte ich ehrlich. "Ich hab ja auch noch viel Zeit, um auf den Richtigen zu warten."

"Ich brauche die Zeit Gott sei Dank nicht mehr", meinte Jerome lächelnd, legte den Arm um mich und gab mir einen Kuss auf die Wange.

Hoffentlich fingen die jetzt nicht hier mit Rumknutschen an, dachte ich ein wenig angewidert. "Du bist ja auch schon etwas älter", entgegnete ich. "Und ihr habt euch wohl auch nur durch Zufall getroffen."

"Ja, aber ich könnte mir das Leben ohne sie nicht mehr vorstellen." Jerome sah wieder zu Mandy rüber. Die Getränke kamen.

"Wie kann man das nach ein paar Monaten wissen?", entgegnete ich nüchtern. Dann nahm ich meinen Orangensaft entgegen. Die Kellnerin warf noch einen zweifelnden Blick auf Jacqueline, wollte etwas sagen, verließ uns dann aber ohne ein Wort zu verlieren. Ich bemerkte ihr Verhalten und überlegte still vor mich hin, was das zu bedeuten hatte.

Ich nahm meinen Drink entgegen. Jerome hatte etwas stärkeres als ich, das wusste ich. In den letzten Monaten hatte ich schließlich häufig Kontakt mit alkoholischen Getränken. "Ich weiß es nicht, das hab ich auch nicht gesagt", erklärte Jerome zwischen zwei Schlucken, "ich sagte nur, dass ich es mir nicht vorstellen kann." Jerome legte wieder den Arm um mich. Ich rückte noch ein Stückchen in seine Richtung. Allerdings tranken wir nebenbei weiter.