Meine Mutter quasselte wie verrückt vor sich hin und ich verdrehte nur die Augen. Natürlich hatten es sich meine Eltern nicht nehmen lassen, mich höchstpersönlich zum Internat zu bringen. Genau deswegen wollte ich doch hierher. Ein bisschen weniger Eltern. Ich nahm meinen IPod und drehte die Musik noch ein bisschen lauter. Hoffentlich ware sie wenigstens nicht so peinlich und kamen mit. Und wann waren wir eigentlich da?

Nun schaltete sich auch mein Vater dazu, als das Internat in Sicht kam. Dass ich alles gut machen sollte und was weiß ich alles. Und wenn cih Heimweh hatte, konnt ich jederzeit auch wieder nach Hause zurück. Ich dagegen hört weiter munter die Ärzte in einer doch schon fast unerträglichen Lautstärke und betrachtete nun interessiert die Gebäude, die auftauchten. Nun gut, es war Ziet, den IPod auszumachen. Leider drangen dadurch die Stimmen meiner Eltern wieder an mein Gehör. Mein Vater hielt an und ich sprang aus dem Auto. "Merkt ihr eigentlich, dass ihr beide gleichzeitig redet?", fragte ich grinsend und holte meine Gitarre und meine Kamera aus dem Kofferraum. Meine Mutter war indes auf dem Weg zum Haupteingang und schimpfte zeternd dass ich mich beeilen sollte. Maaaaann, wenn das Direktoriat net gerade am anderen Ende des Grundstücks war, dann würden 10 Minuten doch vollkommen ausreichen. Ich schnappte mir meinen Koffer, meien Mutetr war im Gebäude verschwunden. Ich verabschiedete mich von meienm Vater und ging nun auch darauf zu. Hoffentlich hörte nicht jeder meine Mutter durchs ganze Gebäude nach mir schreien

(Nennen wir seine Mutter etwas besorgt um ihn. So in Richtung Übermutter, die sich um alles Sorgen macht, was er tut :D)

Okay, sie wartete auf mich. "Muuuum", sagte ich genervt vor dem Zimmer des Direktors, "Du kannst gehen, ich schaff das alleine." Sie erzählte mir nur, dass sie mich ja unbedingt begleiten müsste, weil ihr armer kleiner Junge, blablabla ... Ich klopfte lieber statt ihr zuzuhören. "Mum .... Wäre toll wenn du vielleicht ein bisschen leiser reden könntest, damit ich höre, ob wer im Zimmer ist."

Ich öffnete die Zimmertür nur ein kleines Stück, sodass cih gerade mit dem Koffer durchpasste, damit meien Mutter hinter mir bleiben musste. Ich stellte den Koffer ab und sah den älteren Herrn am Schreibtisch an. "Hallo", sagte ich schnell bevor sich meine Mutter einschalten konnte., "ich bin Samuel und das da meine Mutter, die unbedingt mitmusste, weil sie Angst hatte, dass ich hier gefressen werde." Meine Mutetr wiederum warf mir nun einen ziemlich bösen Blick zu, ordnete nochmal den Kragen meines Hemdes, was mich genervt die Augen verdrehen lies und begrüßte nun auch den Direktor

Ich drehte mich nochmal nach meiner Mutter um. "Mum? Du kannst jetzt gehen. Bitte!", sagte ich leise aber bestimmt. Woraufhin sie nochmal mit meinen Allergiemitteln anfing. Alter, es war Winter. Wo sollte mich jetzt eine Biene stechen? "MUM!", sagte ich nun etwas lauter, "ich ruf dich dann an, tschüß!" Oh, sie scheint es zu kapieren. Jedenfalls verabschiedete sie sich noch vom Direktor, drückte mir einen Kuss auf die Wange und erwähnte nochmal, dass ich sie auf jeden Fall heute Abend anrufen musste. Und dann war sie endlich weg. Ich trat ganz ein und schuat den Direktor an: "Entschuldigung, sie ist ... naja, Sie habens ja gesehen"

Wahrscheinlich war er so nervende Mütter gewohnt. Ich gab ihm ebensfalls die Hand. Solch kräftigen Händedurck war ich nicht unbedingt gewöhnt, aber ich tat mein Bestes um diesen zu erwidern: "Ähm ja, Guten Tag"

Ich nickte und ging zu dem Stuhl. Meine Gitarre stellte ich neben mich, und lehnte sie gegen mein Knie. Meine Kameratasche behielt ich auf dem Schoß. Ich blickte mich kurz im Zimmer um. Ein übliches Direktoriatszimmer, eingerichtet genau wie es für alte Männer passte. Dann blickte ich wieder den Direktor an. "Joa, da bin ich dann also", antwortete ich mit leichtem Grinsen

Hausordnungen waren eigentlich immer für die Katz. Ich mein, da stehen Dinge drin, die eigentlich eh klar sind. Naja gut. "Okay danke", antwortete ich, lies die Mappe aber noch liegen.

Ich grinste: "Ja, ich hab immer noch keine Ahnung, wie Sie heißen." Er wirkte unheimlich auf Höflichkeit bedacht, so, dass es mir irgendwie sogar Spaß machte, ihn auf diesen *Fehler* hinzuweisen. Schließlich hatte er bisher nur mit meinen Eltern telefoniert, woher sollte dann ich den Namen wissen

Ein Allerweltsname also. "Nun gut, muss ich jetzt erst ne Prüfung machen oder darf ich hier bleiben oder was kommt jetzt? Ich mein, sehr schönes Zimmer, aber hier schlafen könnte ungemütlich werden. Außerdem will ich Ihnen ja Ihr Zimmer nicht wegnehmen", antwortete ich mit gewissem Humor in meiner Stimme. Konnte er nicht einfach wie jeder anderer Rektor seinen Scheiß rumterlabern. Ich verbrachte meine Zeit nur ungern mit alten Leuten. Sie hatten selten Humor. Und außerdem war mir nach Leute kennen lernen und die Umgebung nach guten Fotomotiven durchforsten

Ahja, Probewohnen also. Ganz ehrlich, is ja netzt net so, als würden meine Eltern net genug dafür zahlen, dass ich hierher gehen konnte. Ich mein gut, Verweise kann man überall bekommen, aber naja ... Ich machte mir jedenfalls nicht allzu viele Gedanken. Naja und höflich fragen ... Ich sah meine Frage nicht als ernsthaft unhöflich an. Aber nunja, das bestätigte mich wieder: Alte Leute hatten einfach nicht einen Funken Humor. Ich schaute ihm standhaft in die Augen und wartete was kam.

Mal ehrlich: Was für Fragen sollte ich ihm denn bitte stellen? Wo das Klo ist? Ich vermute, das würde ich schon finden. Wo ich schlafen soll? Ich vermute, das würde er mir sowieso zeigen, schließlich wollte er bestimmt nicht, dass ich in seinem Büro penne. Wo die Klassenräume sind? Nunja, das würde er mir spätestens sagen, wenn ich nicht im Unterricht auftauchen würde. Außerdem nervte der Alte mich ein bisschen. Er hatte einen ziemlich Stock im Arsch. Ich stand auf: "Gehen wir!" und schulterte dabei wieder meine Kameratasche und die Gitarre.