Jetzt ging er wenigstens voraus. "Gerne", sagte ich noch kurz, bevor ich ihm in Richtung Treppe folgte. Eigentlich war ich ziemlich müde von der langen Reise, ich konnte gerade noch ein Gähnen unterdrücken. Das wäre peinlich gewesen. Bald kamen wir im ersten Stock an und ich war gespannt, wie's jetzt weiterging.

Als Erstes wurde mir der Gemeinschaftsraum gezeigt. Sieht gemütlich aus, dachte ich bei mir, als ich einen Blick hineinwarf. Hier konnte man sicher auch jede Menge Spaß haben und gut Leute kennen lernen. Laut sagte ich: "Ein schöner Raum, um gemeinsam etwas zu machen." Mehr fiel mir dazu nicht ein, ich wollte ja nicht übertreiben. Ein Mädchen (Hanna) saß in einer Ecke auf einer Couch und war in einem Buch vertieft. Als sie uns erblickte, sah sie nur kurz auf und grüßte schnell. Danach schien sie kein Interesse mehr an uns zu haben. Hatte auch sein Gutes, denn ich hasste es, angestarrt zu werden.

(Jacqueline ist da, die kann mir dann den Stall zeigen - wenn du willst :D)

Endlich machten wir uns auf dem Weg zu den Zimmer. Es wurde nämlich schon langsam anstrengend, meinen Koffer überall mit herumzuschleppen. Gut, dass Herr Meier mir wenigstens mein großes Gepäck abgenommen hatte. Was mir auch gut gefiel, war, dass der Direktor an der Zimmertür klopfte. Also Privatsphäre schie es hier schon zu geben. Ob meine Zimmerkameradinnen wohl da waren? Hoffentlich würde ich mich mit ihnen gut verstehen, denn sonst könnte ich mich sicher nie hier wohlfühlen.

Und tatsächlich. Jacqueline und ein anderes Mädel (?) befanden sich in dem Zimmer, das ich zukünftig mit ihnen teilen sollte. "Wir knnnen uns ja schon", sagte ich zu Jacqueline und drehte mich dann dem anderen Mädchen zu. "Wie heißt du?" Ich ging auf das freie Bett zu, dass sich halb hinter der Tür befand. Dort legte ich meinen kleinen Koffer und den Rucksack ab. Welcher Schrank noch frei war, das würde ich später nachfragen, wenn Herr Meier weg war.

"Ich bin die Mandy und kDomme in die 9. Klasse. Freut mich, dich kennenzulernen", antwortete ich freundlich und drehte mich dann wieder zu Herr Meier um. Zu ihm erwiderte ich ebenso freundlich: "Am besten neben dem Bett. Auspacken werde ich wohl erst nach dem Abendessen, da wir ja mit dem Rundgang noch nicht fertig sind." Den folder, den ich noch in der Hand hielt, legte ich auf den Schreibtisch, der anscheinend mir gehörte. Zumindest war es der einzige, auf dem kleine Sachen rumlagen

Es freute mich, dass ich den Rundgang nicht alleine mit Herrn Meier fortsetzen musste. Ich bedankte mich noch einmal bei ihm fürs Koffertragen, dann wandte ich mich an Monique: "Und du? Willst du nicht auch mitkommen?" Ich befürchtete zwar ein Nein, da si

(Das war mein Internet und ich habs leider nicht gesehen...)

..., da sie sehr beschäftigt aussah. Ich glaubte zu wissen, dass sie lernte, da sie eifrig in einem Geografiebuch las.

"Schade", meinte ich noch, dann folgte ich Jacquelines Beispiel und verließ das Zimmer. Eigentlich wollte ich Jacqueline nach ihrem Pflegepferd fragen und ebenfalls von ihr wissen, wie Wildrose so war. Neben Herrn Meier traute ich mich das allerdings nicht. Meine Zimmerkollegin wirkte sowieso schon etwas eingeschüchtert durch den Direktor. Wir beide folgten also diesem schweigend die Treppe hinunter und strebten dem Eingang zu. Draußen wehte uns ein kühler Wind entgegen und ich fröstelte etwas. Im Stall würde es hoffentlich wärmer sein. Aufgeregt fieberte ich der ersten Begegnung mit Wildrose entgegen.

"Okay", antwortete ich. "Müssen wir die Pferde selbst rein- und rausbringen?" Ich versuchte, ein Gespräch in Gang zu bringen. Ganz ohne Kommunikation war es mir irgendwie peinlich. Jacqueline schien sich auch nicht zu trauen, irgendwas Lockeres von sich zu geben. Hoffentlich waren die Weiden nicht zu weit weg, denn ich freute mich schon riesig auf Wildrose.

"Und wie ist das mit Misten und Füttern?", fragte ich interessiert weiter. Schließlich wollte ich genau wissen, wie hier alles ablief. Ich wollte partout nichts falsch machen, deshalb erkundigte ich mich lieber schon am Anfang. Wahrscheinlich stand auch alles im Folder, aber so kam man wenigstens ins Gespräch. Jacqueline hatte ich beinahe schon vergessen, da sie sich sehr im Hintergrund hielt.

"Gut." Ich nickte zur Bestätigung. Bald darauf kamen wir an der Weide an. Neugierig sah ich mir die Pferde an. Leider wusste ich ja noch nicht, wer Wildrose war.

Endlich zeigte mir der Direktor mein Pflegepferd. Ich tippte auf ein irgendein deutsches Warmblut. Und Wildrose war ein Schimmel. "Liebend gerne", antwortete ich auf die Frage von Herrn Meier. "Dann kann ich sie gleich kennen lernen." Hoffentlich kam ich mit ihr gut klar. Etwas groß war sie ja schon, fand ich.

Mir fiel auf, dass der Direktor jetzt freundlicher gestimmt war. Ob er Pferde wohl genauso gern mochte wie seine Schüler? Das wüdre ich sicherlich in den nächsten Tagen in Erfahrung bringen. Gespannt folgte ich ihm in die Stallungen. Hier war es noch angenehm ruhig, da die Pferde ja alle draußen auf der Weide standen. Box an Box reihten sich aneinander, natürlich waren sie alle leer. Nur die Schilder ließen erahnen, wer in welcher untergebracht war. Das Pferd von Jacqueline stand anscheinend genau neben Wildrose, das besagte jedenfalls die Beschriftnng an der Holzwand. Ihre Stute hieß Julie. Vor Wildroses Box blieb ich stehen.