Ich kehrte in den Stall zurück und stellte die Schubkarre an ihren Platz. Julia hatte inzwischen schon alles weggeräumt. "Dann können wir jetzt ja die Pferde reinholen", meinte ich, "soll ich dir dabei helfen?"

"Und dann gibt es endlich Abendbrot", sagte ich und lächelte kurz.

"Oh ja." Ich nickte. "Dafür sind mehrere Pferde zu versorgen", meinte ich. "Apropos Pferde: Im Herbst brauchen wir wieder mehrere Pferde, da es einige Neuanmeldungen gibt."

"Richtig", nickte ich, "doch wir haben insgesamt 20 Neuanmeldungen. Stell dir das mal vor! Das ist dieselbe Anzahl Schüler, die wir jetzt schon haben. Es sind sogar einige Jungs dabei. Und ein paar Zwölftklässler wollen auch ihr letztes Jahr auf Dreamdancer absolvieren."

Ich war froh darüber, dass das Gespräch wieder in Gang war. "Das mach ich auch schon", erklärte ich, "es ist nur nicht sehr einfach, brave Pferde zu finden."

Ich fing mir Jessy und Johnny, die beiden Hofpferde, ein. "Danke, das wäre nett", meinte ich, "Du kannst die Pferde sicher auch besser beurteilen als ich."

"Das stimmt auch wieder", entgegnete ich, "aber zu zweit fällt eben alles leichter."

Ich folgte Frau Heller mit den beiden braven Ponys. "Welchen von den beiden ist Nina eigentlich im Unterricht geritten, als Goldenland krank war?", fragte ich Julia interessiert. Doch sofort bereute ich die Frage. Wie dumm von mir, wieder das Gespräch auf Nina zu lenken.

"Oft Pech?", fragte ich, als ich mit Julia Heller wieder zusammen zur Weide ging.

"Das stimmt", erinnerte mich, "wenn ich an ihr Bein denke... Nina tat mir da ziemlich leid. Ich bin mit ihr ja immer ins Krankenhaus gefahren." Und schon da hat sie nicht mit mir gesprochen, fügte ich in Gedanken hinzu.

"Ob was ging?", fragte ich und öffnete das Gatter.

Ich fing mir Lotte und Nikita ein. Am liebsten hätte ich "weiß ich nicht mehr" gesagt, aber das fand ich dann doch zu feige. Also meinte ich wahrheitsgemäß: "Nein." Ich grummelte dabei etwas.