"Das denke ich mir auch oft", erklärte ich, "aber ich weiß auch nicht, was ich machen könnte, um es ihr recht zu machen."

Ich hielt beim Misten kurz inne und dachte nach. "Nein, eigentlich nicht", meinte ich, "und alles, was war, haben wir soweit geklärt. Zumindest hatte ich das Gefühl."

"Das dachte ich auch schon, aber wenn sie nichts sagt, können wir auch nichts klären", meinte ich wieder etwas brummig.

"Zeit?", fragte ich entsetzt, "Das geht schon ein halbes Jahr so. Länger noch!"

"Mehrmals", meinte ich kühl, "einmal sogar mit mir zusammen."

"Wieso denn das?", fragte ich energisch.

"Du weißt", meinte ich, "da bin ich nicht der Typ für. Entweder sie sagt was los ist oder eben nicht, aber dann kann ich auch nichts dafür, wenn es ihr nicht gut geht."

"Nein, habe ich nicht", meinte ich, "aber ich bleibe dabei: entweder, sie sagt etwas oder eben nicht. Und sie soll gefälligst respektvoll mit mir umgehen." Der Zorn, der sich schon seit länger als einem halben Jahr angestaut hatte, drohte nun, sich zu entladen.

Ich zuckte zusammen und hoffte, dass das Julia nicht gesehen hatte. Ich drehte mich von ihr weg. Nicht so einfach sagen können, dachte ich bei mir, wieso denn das? Ich verstand die Welt nicht mehr und wusste, dass ich mich gegenüber Julia verschließen musste, um nicht zu viele Emotionen zu zeigen.

"Klar, was soll denn sein?", fragte ich betont ruhig.

"Nene, alles in Ordnung", meinte ich hart, "ich arbeite."

"Ich fahr mal den Mist raus, ja?", fragte ich Julia.

Ich packte die Schubkarre und fuhr damit auf den Misthaufen. Dabei dachte ich nach. Ich mussste unbedingt wieder ein Gespräch mit Julia anfangen, damit sie nicht denkt, ich hab was gegen sie. Ich überlegte mir ein gutes Gesprächsthema.