Nachdem alle fertig gegessen hatten und sich der Saal langsam leerte, sprach ich Frau Ring an: "Was sollte das denn, eben?" "Ich war bei Nina", versuchte Frau Ring möglichst ruhig zu erklären, "ihr ging's nicht gut." "Und deswegen kommst du ZU SPÄT?", sagte ich - ungewollt - sehr laut.

(Läufst du jetzt weg???)

"Sie tat mir so leid, dass ich die Zeit übersehen hatte", erklärte Frau Ring den Tränen nahe.

(Da bist du mit Herrn Meier auch schon mal gesessen, was? ^^)

Im normalen Tonfall sagte ich: "Es geht um die Vorbildfunktion! Was sollen nur die Schüler denken?" "Ich wollte Nina wirklich nur helfen", meinte Frau Ring verzweifelt. Ja, das war sie, unsere gute Seele, wollte allen immer helfen. "Das ist ja im Endeffekt auch in meinem Interesse", murmelte ich kleinlaut.

"Apropos Nina", sagte ich, "mit der wollte ich auch noch sprechen." "Sie mit dir auch", erklärte Frau Ring, "aber sie fände es besser, dir alles zu schreiben, weil sie Angst hat, etwas rauszubringen." "Soso", murmelte ich, "das Angebot habe ich ihr schon mal gemacht." "Dann ist also alles OK?", fragte Frau Ring vorsichtig. "Ja, aber so etwas komt nicht noch mal vor", sagte ich sehr streng, musste aber kurz darauf lächeln. Ich kannte Alexandra ja gut genug. Ohne sie ginge es auf Dreamdancer gar nicht. Das wollte ich ihr mit meinem Blick sagen.

(Doch,doch.)

Nun verließen auch wir den Speisesaal. Davor saßen Nina, Katrin und Marina. "Tag", grüßte ich freundlich.

"Marina, Katrin, könnt ihr mich mal bitte kurz mit Nina alleine lassen?", bat ich die beiden Mädels. Frau Ring sah mich verwirrt an.

Ich setzte mich in einer gewissen Entfernung von Nina auf die Bank. Frau Ring blieb unschlüssig stehen. Ich sah Nina an. "Du wirkst ziemlich fertig", stellte ich fest, "wohl wegen mir. Frau Ring hat mir schon erzählt, dass du es mir schreiben willst, was los ist. Darüber freue ich mich wirklich sehr, dass du mal die Initiative ergreifst. Also, wenn du jetzt was sagen willst, bitte, ansonsten gehe ich jetzt."

"OK." Ich nickte Nina freundlich zu. Sie sollte merken, dass alles auf Gegenseitigkeit beruht.

Ich stand auf und verabschiedete mich.

Ich ging.

Frau Ring kam zu Nina. "Hallo", sagte sie, "darf ich mich nochmal zu dir setzen?"

Frau Ring setzte sich. "Siehst du?", fragte sie Nina, "ich hab's dir doch gesagt, er freut sich, wenn du auf ihn zugehst."

"Ja, klar!", sagte Frau Ring, "heute noch?"

"Du musst sagen, ob du willst", meinte Frau Ring.