Wir verabschiedeten uns und ich wurde wieder ernst. Mir war es vor meiner Schülerin etwas peinlich, dass ich mich so amüsiert hatte. Ich half Nina aus dem Wagen, indem ich ihr die Krücken reichte. Dann verabschiedete ich mich von den Rettungsleuten und die Rettung fuhr ab. Schon wieder kamen alle Schülerinnen angelaufen. "Weg hier!", brüllte ich energisch, "Seid mal nicht so neuierig!"

"Wenn wir schon da sind", lächelte ich, "bringe ich dir kurz Goldenland. Wenn du magst."

"Nein", sagte ich bestimmt, "keine unnötigen Strecken. Oder hast du das nicht gehört? Also, willst du nun, dass ich ihn dir bringe?"

Ich ging in den Stall und betrat Goldenlands Box. Stur stand er in seiner Box, denn zum Fressen hatte er nichts mehr und auf mich scheinbar auch wenig Lust, um diese Zeit. Als ich ihn aufhalfterte, schüttelte er energisch seinen Kopf. "Sei brav", sagte ich streng und ging los, "die paar Meter gehen wir jetzt gemeinsam." Nur zögernd folgte mir das kleine Pony. Ich schnalzte mit der Zunge und zupfte energisch am Führstrick. Dann ging er brav mit.
Als wir aus dem Stall kamen und er Nina sah, beschleunigte der kleine Wallach sein Tempo und überholte mich, was ich natürlich strikt verhinderte.

"Bitte", sagte ich und setzte mich auf die Bank. Den Führstrick ließ ich lang.

Ich fand das total süß. So schnell waren die beiden gute Freunde geworden. Pferde sind einfach das Tollste! Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und zog stattdessen meinen Notizblock raus und schrieb das Treffen am Donnerstag ein.

Ich sah auf die Uhr. "Gleich 21 Uhr", stellte ich fest.

"Tja, wir waren ja schließlich im Krankenhaus", meinte ich, doch dann fügte ich scharf hinzu: "wo du ja nicht gerade höflich warst."

"Warum denn das schon wieder nicht?", fragte ich.

"Na, deine unhöfliche Art", sagte ich ruhig, aber streng, "das gehört sich nicht!"

"Sprich mit mir", fuhr ich sie bestimmt an, blieb aber leise, um Goldenland nicht zu sehr zu erschrecken.

"Was hat das damit zu tun?", fragte ich, "und alle waren nett zu dir."