"Ich glaube nicht, dass er dich hasst. Er ärgert sich nur, wenn man sich nicht so verhält, wie er das will", meinte ich

"Und darum hasst er mich ja...", sagte ich leise. Und sagte mehr zu mir selber: "ich darf nicht mehr so viel mit Golden machen...nicht viel mehr als das was ich muss..."

"Na wenn er dich deswegen hasst, dann kannst du ja einfach dein Verhalten ändern wenn er da ist", meinte ich lächelnd

"Kann ich ja eben nicht....", sagte ich leise und strich Golden durch die Mähne. Als ich es bewusst merkte, nahm ich die Zügel sofort wieder richtig in beide Hände. Ich wollte ihn nicht streicheln...

"Manchmal muss man seine Ängste auch überwinden, Nina", meinte ich lächelnd

"Ich versuche es doch schon immer...aber es geht nicht...", sagte ich verzweifelt

"Marleen, meine Gastmutter oder Chefin oder wie auch immer man sie nennen mag, hat mir immer gesagt, dass man alles kann, wenn man es nur fest genug will. Ohne sie wäre ich kein zweites Mal hierher und hätte gefragt, ob ich Pfeffer bekomme", erzählte ich lächelnd im Gedanken an Marleen

Ich hörte ihr zu, sah dabei aber traurig auf Goldens Hals.

"Ich hab Marleen nie geglaubt. Irgendwann musste ich ihr versprechen, dass ich es nochmal versuche. Sie hat mir sehr geholfen", meinte ich noch.

"Du hast so Glück...", sagte ich leise. "Aber ich werde ihn eh nicht kaufen können... Ich muss mir ja auch alles andere dann irgendwie selber finanzieren..."

"Deine Eltern zahlen dir nicht deine Weiterbildung?", fragte ich nun doch erstaunt.

"Ich weiß es nicht...aber so wenig wie die sich für mich interessieren...", murmelte ich und erwischte mich schon wieder dabei dass ich Golden streichelte.

"Sie sind verpflichtet, dich bei deiner Erstausbildung zu unterstützen", sagte ich ernst

"Werden sie dann bestimmt auch...", sagte ich leise. "Aber auch dann wird es nicht für Golden reichen..."

"Hast du sie denn schon mal gefragt?", fragte ich nun.

Ich schüttelte den Kopf. "Ich kann mich ja nicht bei ihnen melden...weil ich nie weiß wo sie sind...", sagte ich leise

"Per Post?", fragte ich

"Wohin denn?", fragte ich. "Sie wollten sich eigentlich immer mal melden..."

"Aber sie müssen bei Herrn Meier ja eine Nummer abgegeben haben, unter der sie zu erreichen sind", sagte ich stirnrunzelnd

"Hmm...das wechselt bei denen ja alles ständig...", sagte ich

"Ja, aber er braucht das ja für rechtliche Fälle. Schließlich sind deine Eltern die Erziehungsberechtigten. Vielleicht haben sie ein Handy oder sowas, das sie immer dabei haben", überlegte ich

"Kann sein...", sagte ich leise.

"Frag ihn doch mal", schlug ich vor.

"Ja...mal gucken....", antwortete ich ijr

"Wollen wir traben?", fragte ich schließlich. Pfeffer war bereits unruhig, da wir ein gutes Stück der Trabstrecke im Schritt gegangen waren