"Magst du wieder Schritt gehen?", fragte ich, als ich ihren Blick bemerkte.

"Ja", meinte ich knapp. Wenn ich es mir schon aussuchen konnte...

Ich lächelte und parierte die Stute durch. "Dann versuch doch jetzt nochmal dich richtig hinzusetzten, wie habe ich dir ja eben gesagt!"

Ich ließ die Hände los und konnte wieder aufhören, mich mit den Beinen festzuklammern.

Ich ließ meinen Blick über sie schweifen. Es gefiel mir eigentlich ziemlich gut, wie sie saß. "Versuch doch bitte nochmal, dein Bein wieder ganz lang zu lassen und dabei die Fersen etwas nach unten zu drücken, sodass sie der unterste Punkt von dir sind!"

Ich führte die Übung von vorhin nun nochmals aus. Und so was sollte Spaß machen?

"So ist`s gut!", sagte ich und lächelte sie an. "Magst du noch was machen, oder wollen wir für heute aufhören?"

Ich wusste zwar nicht, wie lange wir schon geritten sind, wollte aber natürlich aufhören. "Aufhören", meinte ich etwas schüchtern. Hoffentlich war das nicht unhöflich. Ich blickte nun wieder zu Herrn Meier, der durch die Halle ritt.

"Ok!", sagte und sah sie freundlich an. "DAnn lob sie doch nochmal, sie hat das ja gut gemacht! Einfach mit der Hand auf den Hals klopfen!"

Vorsichtig berührte ich den Pferdehals mit der flachen Hand und klopfte ienmal kurz drauf.

Ich lächelte und hielt Julie an, dann ging ich zu den beiden und wickelte dabei die Longe auf. "Dann komm mal runter!", sagte ich zufrieden. "War sehr gut, für das erste Mal!"

Oh mein Gott, wie sollte ich hier je wieder runterkommen? Ich wurde rot, traute es mich aber nicht zu fragen.

Ich lächelte. "Mach mal deine Füße aus den Steigbügel und lass die Beine hängen. Dann stützt du dich mit der rechten Hand am Hals ab und schwingst dein rechtes Bein über sie rüber!"

Mit der rechten? Und was war mit der linken? Ich stützte mich mit beiden Händen am Pferdehals ab und schwang mein rechtes Bein über den Pferdehintern. Dann ließ ich mich fallen. Es gab einen gewaltigen Aufprall, als ich auf beiden Beinen landete.

Ich lächelte sie an. "Naja so ähnlich!", sagte ich. "Dann nimm mal bitte das Pferd und dann gehen wir raus. Aber wie du gerade siehst, ist ja Herr Meier auch hier und du kannst nicht einfach rausgehen ohne ihn zu fragn ob die Tür frei ist. Daher ruft man immer wenn man in die Halle möchte oder raus geht und ein anderer Reiter in der Halle ist: Tür frei? und dann bekommst du eine Antwort!"

So ähnlich? Wie denn? In meinem Kopf standen schon wieder einige Fragezeichen. Mir erschien das hier alles so sinnlos. Ich nickte, nahm das Pferd am Zügel und meinte: "Tür frei?" "ist frei", antwortete Herr Meier, ohne mich anzublicken.

"Dann kannst du gehen!", sagte ich und ging vor ihr her aus der Halle. "Dann gehen wir mal wieder zum Stall und du machst sie wieder fertig." Ich warf einen Blick auf die Uhr. "Und dann bringne wir sie nochmal auf die Weide!"

Ich folgte Frau Heller. Hoffentlich dauerte das "Fertigmachen" nicht zu lange. "Auf wiedersehen", sagte ich höflich in Richtung Herrn Meier. Der gab allerdings keine Antwort.

Ich ging langsam vor ihr her zum Stall. "DAnn mach mal bitte die Trense ab und mach ihr das Halfter wieder drauf!"

(In den Stall? Das Halfter ist ja noch draußen?)

(Zum Stall! Das Halfter ist ja vorm Stall! ´)

(Ah, OK.)

Ich folgte Frau Heller zum Putzplatz. Dann zog ich meiner Stute das Zaumzeug über den Kopf. Es ging zwar schwer runter, aber es ging.

"Stopp!", sagte ich sofort. "Du musst du Riehmen die du eben zu gemacht hast schon wieder aufmachen, so tust du ihr nu rweh!"

"OK", sagte ich verunsichert und hielt das Zaumzeug in der Hand. Ich öffnete den Riemen vor dem Gebiss und dachte kurz nach.

Ich zeigte ihr lächelnd nochmal die >Riehmen. Sie hatte mir vorhin niht zugehört, das wusste ich jetzt!