"So, dann mal hoch da!", sagte ich lächelnd und harkte die Longe ein.

Ich sah die Reitlehrerin fragend an. Mann, wie peinlich ich nur war?

"Also du stellst deinen linken Fuß in den Steigbügel!", erklärte ich. "Und hälst dich mit der Hand hier oben fest...und dann abstoßen und schon bist du oben!"

Es war wirklich fast so leicht, wie es die Lehrerin beschrieben hatte. Schließlich war ich sportlich. Erleichtert ließ ich mich in den Sattel plumsen.

"Aber immer sanft in den Sattel setzten!", sagte ich zu ihr. "Sonst tust du der armen Julie weh!"

War das jetzt eine Aufforderung zum Wiederholen? Aber wenn Frau Heller nichts sagte. "Ich werd's mir merken", meinte ich einfach mal und wartete ab.

"Gut!", sagte ich. "Dann drück doch mal bitte deine Beine leicht zusammen.!"

Ich dachte noch daran, den anderen Fuß auch in den Steigbügel zu geben, ließ es aber dann bleiben. Vielleicht macht man das ja erst später. Also schlug ich mit meinen Beinen leicht gegen Julies Bauch.

"Achso, den anderen Fuß natürlich auch in den Bügel!",sagte ich. Julie lief artig los und ging an der Longe um mich herum.

Es war gar nicht so leicht, in der Bewegung den Fuß in den Bügel zu bringen, aber nachdem ich dem Pferd ein paar mal ungeschickt in die Seite gestoßen habe, erwischte ich den Bügel doch.

Ich sah sie an. "Was machst du denn für Sport?", fragte ich erstaunt, da ihr Sitz ziemlich gut war.

"Radfahren, Inlineskaten und im Winter Eislaufen und Ski fahren", meinte ich erfreut. Plötzlich hörte ich von der Tür Herrn Meiers Stimme. Er war wohl nun auch mit seinem Pferd fertig vom Aufsatteln. "Tür frei?", fragte er zu meiner Überraschung. Was war das jetzt für eine Frage?

"Ist frei!", rief ich, da ich ja schon auf dem oberen Zirkel am longieren war. "Du machst das nämlich gut!"

"Danke", meinte ich, auch wenn ich nicht genau wusste, was ich gut mache. "Tag. Stört es euch, wenn ich mit Bersi hier trainiere?", fragte Herr Meier, "die Außenplätze sind voll." "Guten Tag, Herr Meier", grüßte ich höflich.

Ich sah Michael an. "Hallo Michael!", grüßte ich. "Das musst du Jacqueline fragen, mir ist's recht!" Ich sah wieder zu ihr. "Nimm mal deine Fersen runter!"

"Also für mich ist es OK", erklärte ich Herrn Meier. Dieser nickte und bedankte sich mit einem kurzen "Danke". Zu Frau Heller sagte ich: "So?" Ich drückte die Fersen nach unten, in dem ich mich leicht in die Steigbügel stellte. Hoffentlich blamierte ich mich nicht vor Herrn Meier.

"Nein!", sagte ich. "Dabei stellst du dich nicht in den Bügel und sie müssen auch nicht so sehr runter gedrückt werden!"

Mir war die Situation peinlich. Ich setzte mich wieder in den Sattel und sah zu Herrn Meier. Ob sich der schon kaputtlacht? Aber er schien nicht herzusehen. Naja, kann auch jeder vortäuschen. Das mit den Fersen verstand ich nicht. Nicht runterdrücken und nicht aufstehen? Was dann?

Ich lächelte und erklärte es ihn nochmal.

(Ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll...)

(Mhm...ich weiß nicht was ich schreiben soll...)

(Na, erstmal das erklären...)

"Also", setzte ich zu einer erklärung an. "Du setzte dich einfach schön in den Sattel und lässt deine Beine locker hängen, dann nimmst du die Fersen locker runter, also nicht wirklich runterdrücken, nur so dass sie der tiefste Punkt von dir sind!"

"OK." Ich nickte und probierte es aus. Es war schwerer als gedacht, aber irgendwie klappte es schon. Hoffte ich zumindestens. Locker war zwar was anderes, aber wer konnte schon verlangen, dass ich auf so einem Schaukelschiff locker blieb? Meine Hände klammerte ich nun ein bisschen fester an den Sattel, aber fast nicht merklich.

"So ist das für den Anfang schon recht gut!", sagte ich lächelnd. "Dann versuch doch bitte mal eine Hand loszulassen und streck den Arm mal aus!"