"Ja", sagte auch Frau Ring.

Der Arzt und ich traten ein. "Was hast du?", fragte der Arzt und knallte seine Tasche auf den Nachttisch.

"Hm?", fragte der Arzt ärgerlich und packte Nina an der Schulter. Mir reichte es: "Wie können Sie sich es wagen, eine meiner Schülerinnen so grob zu behandeln?!"

"Na dann", meinte der Arzt, "Was hast du jetzt?"

"Hörst du uns noch?", fragte ich ruhig nach.

"Sie hatte vorhin Kopfschmerzen und Schwindelanfälle. Außerdem war ihr kurzzeitig schwarz vor den Augen", erklärte ich. Der Arzt packte sein Blutdruckmessgerät aus und maß bei Nina den Blutdruck.

Ich merkte, wie Nina den Arm wegziehen wollte. Ich wechselte mit Frau Ring einen Blick. "Sie mag den Arzt nicht", dachte ich mir dabei. Dann warf ich Nina einen Blick zu, der ihr sagen sollte, dass sie es schon schaffen würde. "Sie zittert ja am ganzen Leib", stellte ich danach an den Arzt gewandt fest, der schon die Manschette angelegt hat. "Jaja", meinte dieser, "jetzt lassen Sie mich mal arbeiten!"

Böse sah ich den Arzt an. Als er mit seiner "Arbeit" fertig war, fing ich wieder an: "Wovon kommt denn dieses Zittern?" "Ich messe mal Fieber", sagte der Arzt.

"Oh Gott!", rief ich aus, als ich merkte, wie Nina atmete, "Was ist jetzt?" "Kein Grund zur Aufregung", sagte Dr. Schick, "Wahrscheinlich, weil's ihr kalt ist. Mach mal den Mund auf!" Er hatte das Fieberthermometer hervorgeholt.

"34,8°C", lautete Dr. Schicks Ergebnis, "ist ja nicht gerade hoch, aber das gibt sich von selbst. Ist wohl nur ein pubertärer Schwächeanfall." "Und kann das auch mit der Psyche zusammenhängen?", fragte Frau Ring. Das war typisch für sie. Der Arzt sagte: "Ja. Wenn es nicht besser wird, einfach in drei Tagen nochmal was sagen. Aber heute und morgen soll sie mal liegen bleiben."

Der Arzt packte seine Sachen. "Ist dir schlecht?", fragte ich Nina. Ich hatte Mitgefühl mit ihr, hoffte aber, dass sie es mir nicht anmerkte.

"Willst du nicht noch die zweite Decke?", fragte Frau Ring freundlich. "Hier ein Kübel." Ich stellte neben Ninas Bett den Mistkübel hin.

Frau Ring ging zum Schrank. "Auf Wiedersehen", sagte der Arzt unfreundlich. "Auf Wiedersehen", entgegneten Frau Ring und ich. Ich hoffte, dass es Nina auch tun würde.