Na Gott sei Dank hat sie gelächelt. Ich hatte schon wieder Angst, dass sie Angst vor mir hat.

"Geht es wirklich?", fragte ich.

Diese schnelle Art zu sprechen machte mich etwas unsicher, aber ich ließ mir nichts anmerken und blickte einfach ernst.

Schnell griff ich nach der Krücke, drückte sie Nina in die Hand und hielt ihr die Tür auf.

Ich begleitete Nina noch zu ihrem Platz.

"so", rief ich und ging nach vorne. "Jetzt darf mir jeder einzeln erzählen, was sie gelesen hat. Das heißt, ihr müsst es machen." Ich grinste. "So, Hanna, komm raus und erzähl mir mal was."

Hanna war mal wieder zu faul gelesen, um was zu lesen. Sie gab es gleich zu. Sie versuchte nicht mal, was zu sagen. Janina wusste wenigstens ein bisschen was. "Eine drei", kommentierte ich ihr Wissen.

Katrin konnte über das Thema fast fünf Minuten sprechen. Da hat mal wenigstens eine gelesen.

Katrin und Marina hatten beide 'ne eins bekommen. "So, wir haben noch fünf Minuten", erklärte ich, "habt ihr noch Fragen dazu?"

"Und du Nina, arbeitest das nach. Nächstes Mal kommst du zur Prüfung und Heftkontrolle", ermahnte ich die Schülerin.

"Die letzten drei Minuten dürft ihr euch ausnahmsweise selbst beschäftigen, aber leise", sagte ich streng.

Mich freute es, dass Nina nun auch mit ihren Klassenkolleginnen sprach und nicht nur alleine rumsaß.

"Auf wiedersehen", meinte ich noch. Grüßen kannte diese Klasse wohl nicht.