"Wir können gerne mal wieder ein bisschen plaudern", bot ich dem jüngeren Mädchen lächelnd an. Mein Glas war leer, ich brachte es zur Spüle und spülte es kurz ab. Roxy dackelte mir hinterher.

Roxy regte sich nun wieder. Der Hündin wurde wohl langsam langweilig. Sie stupste mich leicht am Arm. Lachend wandte ich mich ihr zu. "Na Hübsche", meinte ich und streichelte sie, "Du vermisst Clément was?"

"Vielleicht verstehen sie es ja, wenn du es ihnen einfach sagst", schlug ich nun vor, "Sie wissen ja gar nicht, dass du lieber deine Ruhe möchtest"

"Nun, das kannst du auch. Aber Freunde sind auch sehr wichtig", meinte ich und sah Sophie an.

"Aber als ich angefangen habe, mich darauf einzulassen, hat es mir hier doch sehr gut gefallen"; fügte ich noch hinzu.

"Sie ist sehr ruhig", erzählte ich mit einem Blick auf Roxy, "Das macht es einfach mit ihr. Natürlich ist das auch mit ein Grund, warum sich Clément für sie entschieden hat. Er ist als Fotograph viel unterwegs und kann sie nur selten mitnehmen. Allerdings freut sie sich auch immer über jeden Ball, den man für sie wirft." Ich hoffte mit meiner Plauderei das schüchterne Mädchen etwas aufzuheitern und ihr die Angst vor den ganzen Menschen hier im Internat zu nehmen. Mal davon abgesehen redete ich sowieso immer sehr viel.

"Also Gestricktes solltest du auf dem Weihnachtsmarkt finden. Ansonsten hab ich meinem Dad letztes Jahr einen Stiftehalter fürs Büro aus Holz geschenkt. Sowas in die Richtung findest du dort auch", überlegte ich.

"Ach sicher. es ist echt schön. Und man findet meist tolle Sachen, die man den Eltern zu Weihnachten schenken kann", lächelte ich zurück.

"Grundsätzlich gibt es wohl für alles Argumente. Die Frage ist nur, ob insgesamt die positiven Dinge überwiegen", warf ich ein.

"Es ist zumindest deutlich leichter für Clément und auch für Roxy, wenn ich sie mitnehmen kann. Schwerer als Pfeffer war Herr Meier zu überzeugen. Aber im Grunde ist er eine gute Seele und mit den richtigen Argumenten kann man ihn wohl von allem überzeugen", erzählte ich. Ich musste etwas grinsen. Ich galt schließlich immer noch als Rektorflüsterin.