"Bezüglich Physik?", fragte ich zurück.

"Reiten und Sport bist du befreit, aber Theorie hast du natürlich", erklärte ich ihr, "und wenn dich Physik wirklich allzu sehr stresst, kann ich dir gerne mal Nachhilfe geben. Was ich dir empfehlen würde, wir schreiben Ende Jänner nämlich einen Test."

"Ich habe Tests auch immer gehasst und meistens nicht gelernt. War schon damals lieber bei den Tieren. Aber das Beste war ja mal in Physik, da hatte ich mal auch nichts gelernt. Naja, war für mich normalerweise kein Problem. Aber damals war ich in eine Schulkollegin voll verliebt. Da war ich 14, glaube ich. Und da haben wir dauernd Zetelchen geschrieben, natürlich auch in Physik und ich hatte keinen Plan, was wir gerade machten. Ja, nicht mal aufnotiert hatte ich ewas. Beim Test habe ich dann von meinem Sitznachbarn abgeschrieben, wurde nur leider erwischt. Mein damaliger Lehrer hatte starke Bedenken, denn es war schon damals mein Traum, Physiklehrer zu werden." Ich machte eine Pause. "Und das mit dem Reiten kann ich gut verstehen. Aber apropos, was ich dich noch fragen wollte: Wobei brauchst du nun Hilfe? Ich meine bei Goldenland."

"Gut", antwortete ich und schlug vor: "Dann machen wir es so, dass ich ihn für dich rausbringe und die Box saubermache. Ja, und natürlich kratze ich ihm auch die Hufe aus. Wegen Physik, wie willst du dass denn?"

"Du kannst es dir aussuchen", sagte ich und zog, alt wie ich war, meinen Terminkalender und etwas zum Schreiben aus der Tasche.

"Ich würde sagen, eher noch in den Ferien, da hast du noch keinen Schulstress", schlug ich vor, "und viel vor hast du ja wohl noch nicht in den Ferien, oder?"

"Ich habe auch nicht viel vor, wir können also fast immer, schlag mal was vor."

Plötzlich hörte ich Schritte. Es war Julia Heller, hoffentlich glaubte sie jetzt nicht, dass ich was mit Nina mache oder so. Ich zuckte zusammen, was einen Verdacht sicher erhärtete.

"Ja, klar", sagte ich, "am besten gleich oben im Physikraum." "Hallo", sagte Julia und ich merkte schnell, dass meine Sorge unbegründet war.

"Um zehn, wenn's recht ist. Ich gehe nämlich zuvor noch joggen, frühstücken und mit meinem Pflegepferd reiten", erklärte ich. "Und was machst du jetzt?", fragte ich interessiert, da ich mir nicht vorstellen konnte, was man mit einem kaputten Bein machte.

"du könntest dich mit Stefanie mal zusammentun, die ist erst gestern angekommen und fühlt sich sicher alleine", schlug ich vor.

"Das ist in der Tat seltsam", bestätigte ich, "aber gut. Soll ich dir noch hochhelfen?"

Als Nina davonstapfte, fiel mir noch etwas ein, so ging ich ihr nach und sprach sie an.