Ich wurde etwas rot. "Anfangs hatte ich große Angst vor den Pferden und dem Reiten", gestand ich, " Da war ich gar nicht sicher, ob mir das Spaß macht. Ich hatte es mir einfacher vorgestellt." Wir kamen nun in den Wald. Als Great Heart schnaubte, war meine Aufmerksamkeit sofort bei ihm, aber es war wohl nichts.

Ich war mir nicht sicher, ob ich die Frage stellen sollte, die mir nun auf den Lippen lag. Deshalb unterließ ich es nach kurzem Überlegen und antwortete stattdessen: "Mit Great Heart kommst du doch jetzt ganz gut klar, nicht wahr?"

Ich nickte, bevor ich antwortete: "Besser auf jeden Fall. Es gibt immer noch Momente,da weiß ich nicht, was ich tun muss. Frau Chevalier ist sehr streng, hilft einem auch auch weiter. Und eine ältere Schülerin hat mir auch geholfen. Sie hat auch erst hier reiten gelernt"

"Siehst du, du bist nicht die Einzige, die hier bei Null anfängt. In meiner klasse ist auch eine, die gerade erst das Reiten lernt", meinte ich aufmunternd. "Ich habe ebenfalls manchmal ein paar Schwierigkeiten mit Fritz, vor allem beim Springen. Er besitzt ziemlich viel Temperament für meinen Geschmack." Heute zeigte mein Pferd davon zum Glück nichts, denn der Wallach trottete brav neben mir her.

"Man kommt sich sehr eingeschüchtert vor. Und schlecht. In meiner Klasse ist ein Junge,der liebend gerne darüber lacht, wie schlecht ich reite. Oder über meiner Aussprache",meinte ich schüchtern

"Dazu hast du aber sicherlich keinen Grund", meinte ich bestimmt. Ich kannte solche Typen, die einen immer schlecht machen wollten. Zum Glück waren die Leute aus meiner Klasse bisher ganz erträglich. "Jeder fängt doch mal klein an beim Reiten."

Ich anwortete darauf nicht, sondern hing meinen Gedanken nach. Lieber wollte ich verspottet werden, weil ich etwas nicht gut konnte, als ausgenutzt, weil meine Eltern berühmt waren. Das mochte ich an Korsika. Hier war das nicht so präsent

Wir gingen weiter schweigend durch den Wald, bis plötzlich die Pferde zu wiehern anfingen. "Was ist den jetzt los?", fragte ich fast etwas ängstlich. Doch als wir um die nächste Kurve bogen, bemerkten wir die Ursache für die Unruhe der Pferde. Eine Gruppe Reiter kam vorbei, die freundlich grüßend im Schritt an uns vorbeiritten.

Als die Pferde unruhig wurden, stieg Panik in mir auf. Ich griff den Strick fester mit beiden Händen. Erleichtert atmete ich aus, als uns die Reiter entgegen langen. Es waren ältere Schüler, ich kannte die nur von sehen, grüßte aber höflich. Dann wagte ich einen Blick zu Babette. Hatte sie gemerkt, wie viel Angst uah bekommen hatte

Ich entspannte mich wieder vollkommen und auch Fritz schien die Pferde, die vorbeigekommen waren, gekannt zu haben, sodass er sich schnell wieder beruhigte.

Ich hielt den Strick weiterhin fester als nötig. An einer Gabelung sprach ich dann wieder: "Hier müssen wir rechts"