"Sind schon OK", meinte ich. Langsam beruhigte ich mich wieder.

"Aber so recht scheinst du ja nicht mit ihnen befreundet zu sein, oder? Warum nicht? Haben sie andere Interessen als du?", fragte ich nun etwas neugieriger. Ich mochte die Kleine

(Die Kleine. :DD)

"Wie gesagt, es ist schon OK", meinte ich, "also es passt schon, in der Klasse."

"Was gefällt dir denn dann nicht?", wunderte ich mich dann doch ein bisschen, "Hast du Stress mit einem Lehrer?"

"Es ist so schwer zu erklären", meinte ich mit gesenktem Kopf.

"Versuch es doch einfach!", munterte ich Jacqueline auf.

"Mir ist die ganze Verantwortung mit dem Pferd einfach zu viel", meinte ich verzweifelt. Dass es mir keinen Spaß machte, mit den Tieren zu arbeiten, verschwieg ich vorerst.

"Oh!", antwortete ich, "das verstehe ich. Wie lange reitest du schon?"

Ich zuckte zusammen. Diese Frage war nun wirklich peinlich. Ich sah auf. "Seit ich hier bin", meinte ich dann möglichst ruhig.

"Oh". entfuhr es mir nun überrascht. Für ein paar Sekunden starrte ich Jacqueline nur erstaunt an, dann versuchte ich mich zu fassen, stotterte aber etwas für mich hin: "Wie kam es dazu? Also ich mein ... ähm also ... Bist du dann freiwillig hier hergekommen?" Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet. Und ich wollte in kein Fettnäpfchen treten. Kein Wunder, dass es ihr zu viel war mit dem Pferd. Schließlich war es ja doch fast wie ein eigenes.

"Was heißt schon freiwillig?" Ich fing wieder an zu weinen.

Wieder nahm ich das Mädchen in den Arm. Dieses Mal drückte ich sie fest an mich. "Magst du mir nicht einfach die ganze Geschichte erzählen?", fragte ich sie., "Reden hilft immer."

Ich sagte nichts. Ich wollte nicht losgelassen werden, aber auch nichts sagen. Was sollte ich jetzt nur tun?

Ich wartete einfach ab und streichelte sanft über den Rücken des jüngeren Mädchens. Was war nur mit ihr los?

"Es gibt eigentlich keine Geschichte", murmelte ich und rückte noch näher zu Jaline. Hoffentlich wirkte ich nicht zu aufdringlich.

Ich nickte nur und drückte das Mädchen. "Was bedrückt dich denn dann so schlimm? Hast du Heimweh?"

"Nein", meinte ich und fügte hinzu: "Ich bin einfach überfordert."

"Mit dem Pferd?", fragte ich.

"Ja, und dem ganzen Reitunterricht", meinte ich verzweifelt.

"Wenn du magst, helf ich dir da gerne", bot ich an. "Hast du dich dann eigentlich selbst für das Internat entschieden?"

"Danke, aber ich denke mal, du hast ja selbst genug zu tun", meinte ich, "und ich komm auch klar. Der Zeitaufwand ist eben relativ groß."

"Ach für Pferde hab ich immer Zeit", grinste ich nun. Noch immer hielt ich das jüngere Mädchen fest

Ich war froh, dass Jaline nicht weiter nachbohrte und löste mich etwas aus ihrer Umarmung. "Danke", murmelte ich, "aber wenn du mir hilfst, sieht es ja wieder spo aus, als würde ich nichts machen..." Ich dachte an Herrn Meier, der doch immer auf ordentlichste Arbeit bedacht war.

"Hast du schonmal jemandem gesagt, dass du es etwas viel am Anfang findest?", fragte ich, "ich mein, man fängt als Reiter ja im Normalfall nciht direkt mit nem mehr oder weniger eigenen Pferd an, um das man sich jeden Tag kümmern muss. Ich versteh dich da schon. Vielleicht geht durch Überforderung ja dann auch der Spaß flöten?"

"Naja, ich kann ja im Prinzip alles, was ich für die Pflege können muss", meinte ich und griff in meine Maronitüte, woraus ich eine etwas zerdrückte Maroni rausholte.