(Ist Stefanie noch da?)
"Deswegen gehst du nicht spazieren, oder?", fragte ich freundlich nach.

(Typisch. Ich bin freundlich, du unfreundlich.)

Das war mal wieder so klar. Bei Nina half alles nichts. Ich sah sie streng an, dann widmete ich mich Bersi.

(Wenn du nie was sprichst, verläuft das RPG irgendwie immer ins Leere... Ich weiß nie, was ich schreiben soll. Was ist jetzt mit Stefanie? Die ist bei Ben, oder?)

Endlich war ich mit dem Eisenstriegel durch. Nun nahm ich den Gummistriegel, um Bersi damit noch kurz zu reinigen.

(OK, das geht schon, aber wenn Nina nicht immer schweigen würde...)

Bersi legte die Ohren an. Ich kraulte sie, drehte mich aber um und fragte: "Was ist denn jetzt los?"

"Kann mir hier bitte jemand mal vernünftig sagen, was los ist?", fragte ich energisch. Schlechte Stimmung im Stall mochte ich gar nicht.

Verärgert zog ich die Augenbrauen zusammen. "Bitte erklärt mir mal die Situation, was heißt denn da schon, die nervt und die fühlt sich besser?"

"Um was geht es denn jetzt?", fragte ich ärgerlich und drehte mich wieder zu Bersi, um ihr meine Hauptaufmerksamkeit zu schenken. Ich griff zur Kardätsche und putzte sie weiter.

"Aha", fing ich an zu begreifen, "und warum machst du das, Stefanie?"

"Wieso Wahrheit? Da wären wir wieder bei dem Thema gut und schlecht. Das ist doch eine Empfindungssache", sagte ich ruhig.

"Dass ihr schon mal streitet, ist mir klar und auch relativ egal", erklärte ich, "aber ich verbiete mir präpubertäre, sinnlose Angriffe."

"Hörst du mir zu?", fragte ich ärgerlich, "ich sagte, gut oder schlecht sind Empfindungen."

"Das will ich hoffen", sagte ich und ergriff den Hufkratzer, "ich wünsche mir einen respektvollen Umgang auf Dreamdancer. Den Pferden und Menschen gegenüber. Auch den kleinsten Ponys." Den letzten Satz sagte ich mit Nachdruck.