Frau Ring nickte und wartete ab.

"Und später? Habt ihr nochmal darüber geredet?", fragte Frau Ring nach.

"Angst davor, dass er dich anschreit, oder?" Frau Ring bekam schön langsam ein Bild von Ninas Situation.

"Das ist eine schwierige Situation", stellte Frau Ring fest, "was müsste denn geschehen, dass du nicht mehr vor ihm Angst hättest?"

"Wieso im Unterricht?", fragte Frau Ring, "da ist es doch kein Problem, wenn du was nicht weißt?"

"Ja, und dann?", fragte Frau Ring, "Dann sagst du wahrscheinlich, dass du es nicht weißt, oder?"

"Aber "nur", wenn du nicht aufgepasst hast, oder?", fragte Frau Ring.

(Alda, du verbreitest Lügen über mich.)

"Hm, das kann ich mir gar nicht vorstellen", meinte Frau Ring verwirrt, "aber ich denke mal nicht, dass du Herrn Meier eins reinwürgen willst, oder?"

(Doch, ich habe dich nur angeschrien, wenn du NICHTS gesagt hast, aber nicht, wenn du sagtest, dass du es nicht weißt. Und eben, wenn du unaufmerksam warst.)

"Das kenne ich so gar nicht von ihm." Frau Ring war noch immer verwundert, suchte aber Blickkontakt mit Nina. Frau Ring sah sie mitfühlend an.

(Er sagt doch immer, dass du mit ihm sprechen sollst!)

"Was hältst du davon, wenn wir gemeinsam mal mit ihm reden?", fragte Frau Ring.

"Heute lieber nicht mehr", sagte Frau Ring bedenklich, "ich habe Herrn Meier vorher getroffen, da war er ziemlich geladen. Was hältst du davon, wenn ich ihn morgen mal im Lehrerzimmer frage, wann er will?"

"Fein", lächelte Frau Ring, "überlege dir aber gut, was du ihm sagen willst, damit das Gespräch auch sinnführend ist!"