"Dann sehen wir mal", meinte der Arzt. Er schnitt den Gips auf.

Dann fing er an, das Bein von Nina zu betasten. Ich hoffte für Nina und Goldenland, dass alles in Ordnung war. "Tut das weh?", fragte der Arzt, "wenn ich das abtaste."

"Siehst du?", meinte der Arzt freundlich, "die Ruhepause tat deinem Bein gut. Trotzdem darfst du es jetzt nicht übertreiben."

Der Arzt lächelte. "Klar", meinte er, "aber übertreib es nicht. Sobald dein Bein anfängt zu schmerzen, musst du gehen und dich hinlegen. Versprochen?"

"Daran musst du dich aber halten", sagte ich streng, "und nicht so tun, als hättest du keine Schmerzen." Der Arzt meinte: "Auf die Weide darfst du aber nicht gehen, das wäre zu viel Belastung."

Der Arzt nickte. "Solange es nicht schmerzt. Ich mache dir jetzt wieder einen Gips an."

Das Anmachen des Gipses schien Nina heute nicht ganz so weh zu tun als letztes Mal, das sah ich an ihrer Miene.

"Fertig", sagte der Arzt fröhlich, "das hätten wir. Achja, und die Tabletten bitte jeden morgen nehmen. Also eine. Und nächste Woche freitags hast du Kontrolle. Da ist wieder dein behandelnder Arzt Dr. Schick da." Ich hoffte, dass Nina jetzt keine blöde Bemerkung machte.

"Gut", sagte der Arzt, "nach dem nächsten Mal ist es gut möglich, dass du die Tabletten ganz absetzen kannst. Noch Fragen?"

"Gut, dann sind wir fertig", lächelte der Arzt und reichte Nina die Hand. Dann gab er sie mir noch. "Auf wiedersehen", sagte ich.

"Auf wiedersehen", sagte der Arzt fröhlich, "viel Spaß bei deinem Pferd." Ich folgte Nina.

Ich ging hinter Nina her und schloss die Tür.

Am Auto angekommen, hielt ich Nina die Tür auf und half ihr, die Krücken zu verstauen. Dann stieg ich selbst ein und fuhr los. "Das Schlimmste hast du wohl schon hinter dir", meinte ich.