"Ja", antwortete ich und lächelte nun ein kleines bisschen, "Hier habe ich meine Ruhe"

"Das ist wenigstens etwas", lächelte ich zurück und nahm meinen Arm von Apples Schultern, "Wie spät ist es?"

Ich schaute auf meine Armbanduhr. "Kurz vor 9", antwortete ich. Unsicher hielt ich Jacqueline ihr Handy hin.

"Danke", nahmm ich mein Telefon entgegen und schaltete es ein. Ich gab den PIN-Code ein, woraufhin mein Handy gleich klingelte. Ich hatte 2 Anrufe in Abwesendheit von Sam und eine Nachricht. "Du, ich muss Sam schnell anrufen, ja?", wollte ich von Apple wissen.

"Du erzählst ihm doch nichts?", fragte ich verunsichert.

"Quatsch", entgegnete ich energisch, "Das bleibt unter uns, sagte ich doch." Ich tippte Sams Nummer an. Mein Freund wollte wissen, wo ich war. Ich sagte ihm schnell, dass ich Apple gefunden habe und mit ihr draußen sei und dass ich später noch zum Gute-Nacht-Sagen vorbeikommen würde. Dann legte ich auf.

Während Jacqueline telefonierte, hörte ich ihr sehr genau zu. Inzwischen bereute ich es etwas, überhaupt was von mir erzählt zu haben.

"So, das wäre geklärt", meinte ich und stopfte mein Handy in die Jackentasche, "Sorry, er macht sich immer gleich solche Sorgen." Ich lächelte. "Hattest du auch schon mal einen Freund?", wollte ich wissen.

"Nein", meinte ich, "Es ist schon schwierig genug, Freunde zu finden." Ich wollte nun wieder weiter gehen.

"Das ist es wohl immer, wenn man anders ist als die anderen", meinte ich und ging neben Apple-May her. "Ich tat mir ja im ersten Jahr am Internat auch schwer mit Freunden", erklärte ich, "Ich hatte immer vor allen anderen Angst, weil die schon so gut reiten konnten."

Ich hörte Jacqueline zu. Dazu hatte ich nicht wirklich etwas zu sagen.

"Ich fand die ständige Pferdepflege anfangs auch immer sehr anstrengend", erzählte ich weiter, obwohl ich es Apple schon mal geschildert hatte, "Dabei ist Julie immer schon so lieb zu mir gewesen."

"Ich habe immer noch Probleme mit der Sprache", erzählte ich.

"Verstehst du im Unterricht manchmal etwas nicht?", wollte ich wissen, "rein sprachlich meine ich."

"Ja", meinte ich, "Ich muss immer noch häufig Wörter nachschauen. Im Alltag komme ich aber klar."

"Und wie geht's dir beim Reiten?", wollte ich wissen.

"Ich bin nicht sonderlich talentiert", meinte ich traurig

"Reiten ist aber auch schwer", meinte ich, "Für mich ist es eigentlich das anstrengendste Schulfach, wenn ich so drüber nachdenke. Hat dir die Bodenarbeit denn Spaß gemacht?" Nach der Stunde damals hatten wir nicht ausführlich darüber gesprochen.

"Ich weiß nicht", meinte ich unsicher, "Ich glaube, es sagt mir nicht so sehr zu."

"Und freust du dich schon aufs Turnier?", wollte ich wissen.

Ich zuckte mit den Schultern: "Ich glaube sowieso nicht daran, dass ich gut bin."

"Das ist doch nicht relevant, oder?", entgegnete ich, "Es soll doch Spaß machen."

"Ist es nicht Sinn und Zweck eines Wettbewerbs, den Besten zu ermitteln?", fragte ich etwas verwirrt.

"Schon, aber ich sehe das Turnier nicht als Wettbewerb. Spaß soll es machen, finde ich", meinte ich lächelnd.

"Hm", meinte ich überlegend, "Okay"