Jetzt fragte Herr Meier Nina erneut ordentlich aus. Als sie mir einen Blick zuwarf, murmelte ich möglichst leise: "Sekunde." Hoffentlich hatte Herr Meier nichts gehört.

"Sekunde", sagte ich unsicher und sah Marina dankend an.

Wie reagierte der denn jetzt? Nina hätte sicherlich wieder einen negativen Eintrag bekommen. Doch eigentlich war ich froh darüber. Nun fragte Herr Meiner Nina weiter. Ich war unschlüssig, ob ich ihr erneut was zuflüstern sollte. Anfangs hielt ich mal den Mund, vielleicht wusste sie es von alleine?

"vielleicht Grad", sagte ich unsicher.

Oh nein! Auch das noch. Ich betete innerlich dafür, dass Nina alles hatte. Vorstellen konnte ich es mir aber beim besten Willen nicht. Warum hatte ich bloß nicht schon früher daran gedacht? Eine gute Freundin bist du, Marina, schimpfte ich mich selbst. Mit einem aufmunternden Blick gab ich Nina zu verstehen, dass sie es schon irgendwie überleben würde.

Zögernd reichte ich ihm mein Heft. Hoffentlich hatte ich das aufgeschrieben, aber ich glaubte eher nicht. Verzweifelt sah ich Marina an.

Als Nina mich so verzweifelt anstarrte, zuckte ich nur hilfslos mit den Schultern. Nach Herrn Meiers Aufforderung, wir wollte alle Hefte sehen, fragte ich: "Sollen wir schon mal raus kommen?" Kurz blätterte ich mein Heft noch durch. Natürlich war alles einwandfrei. Hier und da standen sogar ein paar extra Notizen, die wir nicht lernen brauchten, aber eben Fakten, die mich trotzdem interessierten. Überschriften hatte ich schlicht mit Farbe gestaltet, Zeichnungen sorgfältig mit Bleistift skizziert. Ich sah rüber zu Katrin, deren Heft wohl ähnlich aussehen musste.

Auf seine Frage nickte ich nur langsam und hoffte, dass ich den Test irgendwie schaffen würde.

Also standen wir anderen vier auch auf und gingen nach vorne. Ich stand hinter Nina, danach kamen in einer Reihe Katrin, Janina und am Ende Hanna. Ganz so wütend wie sonst schien Herr Meier über Nina nicht zu sein, aber das kam vielleicht nocht. Ich fand Herrn Meier ja schon immer ziemlich unberechenbar und undurchschaubar.

Ich sagte nichts und sah kurz hinter mich zu Marina.

"Bitte", sagte ich und reichte ihm das aufgeschlagene Heft. Ich sah kurz über meine Schulter und sah die 5 in Ninas Heft stehen. Meine Mitschülerin tat mir echt leid.

Ich nahm mein Heft wieder entgegen und ging langsam zu meinem Platz zurücknund sah wieder auf die Uhr.

Ich nahm mein Heft entgegen und ging auf meinen Platz, zwischen Katrin und Nina, zurück. Da Herr Meier mit Hanna beschäftigt war, flüsterte ich Nina zu: "Du kannst nachher alles von mir nachschreiben, wenn du willst." Verstohlen sah ich nach vorne.

Ich nickte. "Danke", flüsterte ich so leise wie möglich.

"Ich habe Nina nur angeboten dabei zu helfen, ihre fehlenden Sachen nachzuholen", erwiderte ich ruhig und ehrlich, ohne dass er mich eigentlich danach gefragt hätte. Er ignorierte mich allerdings und wir gingen gleich zur Hausübung über. Hoffentlich bekamen wir nicht zu viel auf.

Wieder sah ich auf die Uhr. Nicht mehr lang, dachte ich und holte einen azettelnrwus ummmir die Hausaufgabe aufzuschreiben.